Das ordentliche Gewicht entsteht folglich durch die Filter und die solide 4 x 1,5-Quadratmillimeter-Verkabelung. Von Vorteil ist diese Masse auch beim Einstecken der Kabel, denn da musste die alte Energia immer mal wieder unterstützt werden, um nicht umzufallen. Bis hierhin zeigt die MkII-Version also sinnvolle technische Verbesserungen, und aufgrund von zwei Ausführungen ist jetzt auch ein erweitertes Einsatzgebiet möglich. Bleibt noch die wichtigste Frage von allen: Was tut sich, wenn die Anlage ihren Strom über eine Energia MkII bezieht?

Zunächst testen wir die »Basic«-Ausführung in einer Heimkino-Konfiguration, die mit Komponenten von Panasonic, Bose und Toshiba bestückt war. Die zum Vergleich herangezogene Versorgung war eine Standardleiste mit integriertem Netzschalter. Es brauchte kaum Zeit, um die Unterschiede festzustellen. Wichtigste Merkmale waren ein schlankerer, weniger aufgedunsener Tieftonbereich. Trommelschläge kamen über die HMS-Leiste jetzt tendenziell eine halbe Oktave tiefer und mit klar konturierten Grenzen. Von der vorherigen Ausgefranstheit war nichts mehr zu hören. Grandios ist zudem die Beruhigung des Hochtonbereichs. Was vorher klimperte und mittelfristig nervte, verschwand vollständig.

Ende der Ton-Verschmutzung

Mit dem Audionet-Vollverstärker SAM G2 und dem Marantz SACD-Spieler ging es in die musikalische Runde. Hier überzeugt die Leiste vor allem durch viele Detailänderungen des Klangbilds. Auch hier fielen zunächst die Verbesserungen am unteren und oberen Ende des Frequenzbereichs auf. Mit zunehmender Vergleichszeit ließ sich ein kleines, gleichwohl für das Musikhören bedeutenderes Merkmal attestieren: Die Energia MkII bringt mehr Stabilität und Plastizität ins Klangbild. Über die Standardleiste sang Heather Nova leicht nach hinten geneigt, war schlecht ausgeleuchtet und stand in einem Trockeneisschleier. Diesen reißt die Energia MkII einfach fort, die Stimme wirkt jetzt vollständig zentriert und die Nebelschwaden sind verschwunden. Zudem sind auch die Instrumente räumlich viel exakter platziert. An dieser Stelle ist ein klanglicher Gesamtzugewinn eindeutig festzustellen.

Und tatsächlich setzt die »dcs«-Energia hier noch einen drauf. Kommt sie ins Spiel, gibt es einen weiteren Zugewinn in der Abbildungsgenauigkeit. Davon profitiert Nils Lofgrens' Gitarrenspiel, bei dem sich die Saiten jetzt nicht mehr überlappen, sondern schön separiert voneinander schwingen. Mit der Liveaufnahme von »Keith Don't Go« lässt sich auch der akustische Eindruck des Publikums präzisieren. Was mit der Standard-Netz-Versorgung auch das Rascheln mit einer Papiertüte sein könnte, wird jetzt zum realistischen Klatschen. Addiert man die vielen Kleinigkeiten zur Gesamtsumme, steht fest, dass sich die übergreifenden, am besten nachvollziehbaren klanglichen Verbesserungen auf den Tief- und Hochton sowie die räumliche Stabilität beziehen. Mit beiden Leisten wirkt das musikalische Geschehen spürbar realistischer, wobei die »dcs«-Ausführung hierbei souverän die Spitze markiert.