Oft genug kamen dann Anrufe und E-Mails bei HMS an, dass die Energia eigentlich ganz gut funktioniere, aber dennoch mit dem Klangbild etwas nicht stimme. Der Dreh des Hauptsteckers sorgte dann stets für ein großes »Hallo«. HMS verzichtet daher bei den neuen Energias auf die Leuchte und legt statt dessen einen Phasenprüfer bei: Der Kunde muss also selber für den korrekten Anschluss sorge, die Glimmlampe ist Geschichte. Auf beiden Leisten sind alle Steckplätze mit einem weißen Punkt für die korrekte Phase markiert. Da es bei High-End-Anlagen unzählige Komponenten-Kombinationen gibt, kann der Kunde bei der Bestellung einer Leiste auch die Filterungskonfiguration gegen Aufpreis ändern lassen. Wer beispielsweise vier leistungshungrige Monoverstärker betreibt, kann die entsprechende »schwarze« Filterung dann für vier Steckplätze bestellen. Das gilt auch für die Anschlusskabellänge der Energia-SL-Zuleitung, die in der Standardausführung mit 1,5 Metern geliefert wird.

HMS hat bei sich selber abgekupfert

Hans Strassner weiß ganz genau um die positiven klanglichen Auswirkungen, die eine Unterdrückung von Gleichspannungsanteilen auslösen kann. Schließlich setzt er sie in den größeren RC-Modellen und natürlich auch in der Energia Definitiva ein. Mit der Energia »dcs« wird diese technische Lösung jetzt erstmals bereits im dreistelligen Euro-Preisbereich angeboten. Technologie-Transfer, der den Geldbeutel schont, ist eine feine Sache. Die »Direct Current Suppression«-Ausführung sorgt bei asymmetrisch belasteter Stromversorgung dafür, dass beispielsweise lästiges Trafobrummen verschwindet. Des Weiteren erfolgt der Anschluss der Zuleitung in der »dcs«-Version über eine Kaltgerätebuchse. Wer seine Anlage klanglich auf die absolute Spitze treiben möchte, kann hier auch HMS' bestes Netzkabel einsetzen, das »Suprema«. Da kostet die Zuleitung dann freilich mehr als die Energia MkII, aber das Ergebnis rechtfertigt diese Investition.

Beim ersten Blick auf die Leiste meint man, eine Alu-Konstruktion vor sich zu haben, auch das Gewicht spricht dafür. Doch der Eindruck täuscht: Der Korpus ist aus Kunststoff gefertigt. Wir erinnern uns: Jedes Stück Metall hat Antennenfunktion, und das kommt für Hans Strassner nicht in Frage. Zudem wäre eine Metall-Leiste aufgrund von dann vorgeschriebenen Sicherheitsabständen in den Abmessungen deutlich größer, was Einschränkungen bei der Praxistauglichkeit bedeutet hätte – Strassner ist und bleibt ein schlauer Fuchs.