Auch das Thema Erdung wird wie bei den sonstigen Komponenten von Elacs Alchemy-Serie prominent behandelt. Der PPA-2 verfügt über zwei Erdungsklemmen, da er Gehäusemasse und Signalmasse separat ausleitet. Der Hintergedanke: Da die Erde der Platinen unabhängig von der Gehäuse-Erdung des Phono-Vorverstärkers verläuft, schafft man beste Voraussetzungen für eine extrem hohe Störgeräuschfreiheit. Im Normalfall einer einzigen vom Plattenspieler kommenden Masseleitung wird diese mit der Schraube »Chassis GND« verbunden. Existiert jedoch ein Laufwerk, bei dem der Tonarm eine zusätzliche Signalmasse vom Eingangssignal aus anbietet, sollte jene an der Stellschraube »GND« (Signal) befestigt werden.

Flexibles Feintuning

Von dieser aufwendigen und konsequenten Konstruktion des PPA-2 können zwei Tonabnehmer profitieren, denn die Elac-Phono-Vorstufe verfügt über zwei getrennte Eingänge – wahlweise nutzbar für MM- oder MC-Systeme. Die Anschlusspaare auf der Rückseite des Geräts sind wie folgt gestaltet: zweimal Cinch unsymmetrisch sowie einmal XLR symmetrisch. Die DC-gekoppelte Ausgangsstufe mündet final in jeweils einem Cinch- und einem XLR-Duo.

Im Bereich der Eingänge befindet sich ein sechsfaches Mäuseklavier zur Aktivierung der Inputs (XLR oder Cinch) sowie der (Vor-)Einstellung der Lastimpedanz. Für Moving Magnets ist der gängige Standardwert vorgesehen: 47 Kiloohm. Das passt für nahezu alle der diesbezüglich zumeist pflegeleichten MM-Tonabnehmer genau. Anders sieht es bei den eher kapriziösen MC-Systemen aus, die sich in einem vielfältigeren Anforderungsspektrum bewegen. Deshalb stellt der PPA-2 den Nutzern solcher dynamischen Abtastsysteme äußerst variable Tuning-Optionen zur Bestimmung der idealen Abschlussimpedanzen zur Verfügung. Vier kleine Potentiometer auf der Rückseite des Geräts ermöglichen ausnehmend präzise Einstellungen. Die Lastimpedanzen können in einem Bereich von 5 bis 999 Ohm stufenlos und kanalgetrennt angepasst sowie pro Input gespeichert werden! So lassen sich zwei Plattenspieler (oder Tonarme) individuell versorgen.

Jeweilige Veränderungen werden an der Front über das allen Alchemy-Komponenten eigene OLED-Display angezeigt, welches sich im »Mess«-Modus in ein Ohm-Meter wandelt. Peter Madnick empfiehlt als Startpunkt der Feinjustage die Herstellerangaben des Moving-Coil-Tonabnehmers zu nutzen und dann schrittweise in Richtung persönlicher Vorlieben beziehungsweise spezifischem Equipment-Klangcharakter hin zu optimieren. Dieses elaborierte Angebot einer optimalen Impedanz-Abstimmung ist außergewöhnlich und insbesondere in Anbetracht des Preises eines PPA-2 nicht hoch genug zu bewerten. MC-Systeme standen offenbar ganz bewusst im Fokus des Entwicklers – zumal deren rein symmetrische Natur ohne das bei MM-Tonabnehmern übliche einseitige Legen der Gehäusemasse auf die Kanalmasse perfekt zum symmetrischen Aufbau der Phono-Vorstufe passt. Da sehe ich über den einzigen Ausstattungsmangel in Form einer fehlenden Kapazitätseinstellung für MM-Tonabnehmer wohlwollend hinweg. Zumal hier die alte Faustregel gilt: Verwende ein Kabel von möglichst niedriger Kapazität und Du bist auf der sicheren Seite.