Auf der Frontpartie bietet der PPA-2 weitere Funktionen an: Mit »1&2« wechselt man die Eingänge. Die Mute-Taste schaltet das Gerät temporär stumm. Der Schalter Mono ist hilfreich, um Kanalungleichheiten auf die Spur zu kommen oder Mono-Schallplatten auf ideale Art abspielen. Der Gain-Switch ermöglicht eine Pegelerhöhung von +18 dB und ist somit obligatorisch bei Verwendung von MC-Tonabnehmern. Zu guter Letzt bekämpft ein Rumpelfilter (»High Pass«) tieffrequente Störgeräusche. Sämtliche Schaltvorgänge laufen allesamt über hermetisch gekapselte, selbst verriegelnde Goldrelais – diese Methode reduziert die Kontaktwiderstände und gewährleistet gleichsam eine sichere Verbindung bei potentiell höchster Lebensdauer. Die Schaltvorgänge und das Display werden zwar von einem Mikroprozessor kontrolliert, jedoch schaltet sich dieser immer nur auf Tastendruck ein und nimmt sich selbst aus dem Signalweg, sobald er nicht mehr angefordert wird. Analogpuristen können also entspannt ausatmen und sich der ausgezeichneten Klangqualität des Geräts widmen. Denn eine solche liefert der PPA-2 ohne Wenn und Aber.

Transparenz + Dynamik

Schon mit dem Tonabnehmer Audio Technica AT-150MLX am TR 800-Tonarm meines geschätzten Transrotor Dark Star macht Elacs Alchemy-Vorverstärker über seinen MM-Eingang viel Freude: Bei »Blue Impulse« des Masuru Imada Trio+2 vom Album »Green Caterpillar« aus dem Three-Blind-Mice-Repertoire eröffnen impressionistische Piano-Tonfolgen den Titel. Rauschen oder Störgeräusche sind dabei nicht einmal im Ansatz zu erahnen. Es herrscht diesbezüglich große Ruhe. Danach treiben Bassist und Schlagzeuger die Komposition unerbittlich an und interpretieren die Idee von »Begleitfunktion« sehr frei. Jeweils strikt dem linken beziehungsweise rechten Kanal zugewiesen, sind sie auch solistisch sehr aktiv, sodass sich zusammen mit Pianist Imada drei sehr interessante Darbietungen zur Hörverfolgung anbieten. Bei einem minder guten Phono-Preamp endet dieser Versuch in Frustration, weil die Entwirrung diesen überfordert. Hier jedoch bleiben alle Optionen zur Fokussierung offen, weil der Elac beides kann: das Klangbild extrem sauber auflösen und nichts unterschlagen, aber gleichsam den behänden Klavierfiguren sowie den unerbittlichen dynamischen Impulsen der Rhythmusgruppe nachgehen. Letztere stellt er mit entsprechender Wucht, aber eben auch erforderlicher Beweglichkeit dar. Der Kontrabass schnalzt und ploppt und grummelt, während die Drums mit glockenklarem Beckenklang strahlen und die Tieftonpotenz des PPA-2 über die kraftvollen Kick-Drum-Tritte ausloten. Der erste Eindruck: Das klingt alles schon sehr, sehr gut.

Wieviel mehr geht noch bei Nutzung eines Abtastsystems in Moving-Coil-Bauweise, für die der symmetrisch aufgebaute Elac-Vorverstärker ja idealtypisch geeignet ist? Hier bewährt sich der schnell wechselbare Tonkopfträger des Transrotor-Arms, der flugs ein klassisches AT-33ev verabreicht bekommt. Dessen empfohlene Lastimpedanz liegt laut Hersteller Audio Technica bei der etwas vagen Angabe von >100 Ohm. Es galt also mindestens 101 Ohm an den beiden hochsensitiven rückwärtigen Leiterplastik-Trimmpotentiometer einzustellen und am vorderseitigen Display abzulesen. 112 Ohm erschienen mir ein guter Startpunkt. Eine entspannte Grundhaltung erwies sich hierbei als hilfreich, weil die Regler sehr feinfühlig reagieren. Das genaue Treffen der avisierten Werte glückte nicht im ersten Anlauf – aber nach einigen Versuchen stellte sich der Wunschbetrag ein. Und zwar identisch auf beiden Kanälen! Das war der besonders kniffelige Teil…