In dem kompakten, mehrstöckigen Aktiveinschub finden neben der oben beschriebenen Filter- und D/A-Wandlereinheit auch noch ein für Audio-Anwendungen optimiertes Schaltnetzteil, die Empfangseinheit sowie die drei 75 Watt leistenden Endstufen Platz. Rolf Janke stellte klar, dass nach vielen Versuchen die Entscheidung für eine Class-A/B-Endstufe und gegen Class-B- beziehungsweise Class-D-Entstufen gefallen sei, da die Class-A/B-Schaltung die AIR-X 407 einfach klanglich viel weiter gebracht hätte.

Bei der Anlage wird Elacs Air-X-Base platziert. Sie ist Anschlusseinheit für die Quellen, Sendeeinheit zur Verbindung mit den Aktivlautsprechern und eigentlich in Verbindung mit der Fernbedienung ein vollwertiger Vorverstärker. Der Sender fungiert jedoch nicht nur als Vorverstärker, sondern sendet permanent die Signale aller vier Eingänge (einem analogen Line-Eingang, einem Bluetooth-Eingang mit speziellem Elac-Dongle und zwei digitalen Eingängen). Damit können mehrere Air-X-Boxen-Sets per eigener Fernbedienung auf einen dieser vier Eingänge umgeschaltet werden. Somit kann man schon mit einer Air-X-Base eine vollwertige Multiroom-Anlage aufbauen.

So, nun genug der trockenen Theorie – wie klingt dieser halbe Computer denn bei der Musikreproduktion? Als ich die schwarze Schönheit ausgepackt, mit den Gummifüßen versehen und an meinem Standardplatz, an dem 90 Prozent der Lautsprecher am besten klingen, aufgestellt und mit Strom- und NF-Kabeln verbunden habe, passierte etwas sehr Seltenes: Ich hatte noch meinen »Küchendienst« abzuleisten und die Elac sollte mir per Radio die nötige Hintergrundmusik zur »geliebten« Tätigkeit liefern. Ich hatte BR-Klassik eingestellt und es lief gerade Mussorgskys »Bilder einer Ausstellung« mit einem jungen italienischen Pianisten, dessen Name mir leider entfallen ist, aufgeführt im Rundfunkhaus in München – und ich habe das ganze Konzert durchgehört. Was war passiert? Die Elac spielte frisch ausgepackt und lieblos aufgestellt schon unheimlich durchsichtig und involvierend.

Komfort & Qualität

Ich habe die Air-X 407 in den kommenden Wochen in den verschiedensten Kombinationen gehört: Musikserver und Phonovorstufe direkt an der Basisstation, gesteuert über die Fernbedienung, meine Standardkonfiguration mit der Lautstärkeregelung über den Vorverstärker an der Basisstation und natürlich als klassische Aktivbox ohne Wireless-Station. Die klanglichen Unterschiede waren so minimal, dass ich es nicht wagen würde, der einen oder der anderen Konfiguration einen klanglichen Vorteil zuzugestehen. Ich habe dann über die Vorstufe an der Basisstation gehört, da das für mich die bedienungsfreundlichste Variante war.

Mit optimierter Aufstellung auf den zwingend zu verwendenden Spikes und per Ortsfilter feinfühlig an meinen Raum angepasst, hat die Air-X 407 einen unheimlich schnellen, trockenen, federnden und trotzdem substanzvollen Bass in meinen Hörraum gepumpt, wie ich es noch mit keiner Kombi erlebt hatte. Mein Raum ist im Bassbereich anfällig bei höheren Lautstärken – er wird schnell überladen und es fängt an zu dröhnen. Nichts, aber auch rein gar nichts war davon mit der Elac zu spüren.

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