Herausgekommen sind Unterstellfüße aus solidem Edelstahl, die einem Viererset angeboten werden. Die Form erinnert an eine Glocke und jeder verträgt eine Belastung von über zwei Zentnern. Die Aufnahme für die Spikes besteht aus drei Kugeln, welche die Resonanzenergie schnell und effektiv ableiten sollen. Das ist die Stufe eins. Im zweiten Schritt wird die Energie dann in einen Materialmix geleitet, der keine lineare Struktur besitzt. Die dafür genutzten Bestandteile besitzen unterschiedliche Elastizitätseigenschaften, damit Resonanzen über eine größere Bandbreite hinweg absorbiert werden können. Den Entwicklern war wichtig, dass der Einsatz der Spike Shoe Extreme nicht zu einer bestimmten klanglichen Signatur führt. Die Aufgabe besteht nur darin, den tonalen Charakter der Anlage klarer herauszuarbeiten.

Hands-on-Mentalität

Über den Einsatz von Zubehör kann herrlich gefachsimpelt, gestritten oder gelacht werden. Einzige Voraussetzung ist, dann man weiß, wovon man spricht. Das Probieren steht an dieser Stelle über dem Studieren. Um die Wirkung der Spike Shoe Extreme deutlich zu machen, bedarf es keiner speziellen Musikauswahl. Vertraut sollte man mit dem Titel allerdings sein. Hugh Masekelas »Stimela« ist ein Test-Klassiker. Schon der ansteigende Trommelwirbel zu Beginn macht den Unterschied deutlich: ohne Schuh klingt das Geschehen diffus, mit dem Einsatz des Blue Horizon verschwindet der Schleier und jede Kleinigkeit rückt in besseres Licht. Sogar Masekelas Stimme profitiert, denn er hebt sich jetzt deutlicher aus dem Geschehen heraus. Hört sich an, als ob wir, die Hörer dieses Live-Konzerts jetzt ein gutes Stück näher an der Bühne stehen. Das gilt auch für das folgende Spiel der Trompete, das ebenfalls von dem hinzugewonnenen Fokus profitiert. Nimmt man die Füße weg, wirkt das Geschehen sofort müder und unbestimmter.

Auch das Clearaudio-Laufwerk Anniversary, das auf drei Spikes ruht, reagiert auf die Spike Shoe Extreme. Hier sind die Auswirkungen nicht so gravierend, wie unter den Lautsprechern. Das Laufwerk reagiert mit Steigerung der Dynamik und auch hier stellt sich der Effekt ein, den man aus dem optischen Bereich kennt, wenn man freihändig entstandene Aufnahmen mit denen auf einem Stativ gemachten vergleicht: Bei identischem Motiv sind Details klarer und damit besser sichtbar. Exakt das passiert hier: das Fundament auf dem Musik ruht, ist massiver und schwärzer, was den Kontrast erhöht. Hier empfiehlt es sich, das Stück zunächst mit den Blue Horizon-Füßen anzuhören und anschließend ohne. Dann sind die Unterschiede schneller klar, wenn im zweiten Schritt der Titel »Signs Of Live« von Pink Floyd farbloser tönt, die Ruderschläge mit dem charakteristischen Eintauchen nicht mehr nach Fluss sondern nach Badewanne tönen und sich die Energie in den unteren Oktaven undifferenzierter verteilt. Schlussendlich ist klar, dass der Spike Shoe Extreme auch hier künftig die Verbindung zwischen Spike und Unterstellfläche herstellt.