Beim ersten Aufsetzen überzeugt die ohrumschließende Bauweise des T1. Trotz seiner 350 Gramm hat man nicht das Gefühl, einen industriellen Hörschutz auf den Ohren zu tragen, was vor allem an dem fast als flauschig zu bezeichnenden Polster liegt. Die feinfühlige Rasterung der Ohrmuschelhalter erlaubt es zudem, den Sitz des Hörers individuell anzupassen.

Die Qualität der Anschlussleitung wird sich im Hörtest beweisen müssen. Sie macht allerdings einen ebenso soliden Eindruck wie der 6,35-Millimeter-Klinkenstecker aus dem Hause Neutrik, der natürlich vergoldet ist und aus klanglichen Gründen über keinen implementierten 3,5-Millimeter-Stecker verfügt.

Bis zu diesem Punkt passt alles

Angesichts dieser Zutaten ist die Neugierde natürlich groß, wie sich der T1 klanglich verhält. Also schnell in den Magnat-Vollverstärker MA 800 einstöpseln, die neue Sade-CD »Soldier Of Love« einlegen und dann ein richtig langes Gesicht machen. Dünn klingt es, irgendwie heiser. Bassfundament? Fehlanzeige! Hier stimmt etwas nicht. Ein Blick in die technischen Daten erklärt das Klangdesaster. Die Impedanz des T1 liegt bei 600 Ohm. Zu hoch für den in den Magnat integrierten Kopfhörerverstärker. Wir haben verstanden. Der Beyerdynamic braucht einen Partner, dem diese Impedanz auch liegt.

Man muss gar nicht lange zu suchen: Beyerdynamic bietet mit dem A1 den passenden Spielgefährten an. Eigentlich sollte der T1 nur mit diesem Kopfhörerverstärker im Bundle verkauft werden, weil es dann keinerlei Irritationen in punkto Wiedergabequalität gibt. Denn nachdem i-fidelity.net den A1 in Betrieb nahm, wandelte sich der oben beschriebene Klangeindruck ins genaue Gegenteil.

Das Kopfhörer- und Verstärker-Ideal-Gespann

Gestartet wurde der Hörtest mit dem neuen Norah-Jones-Album »The Fall«. Der Titel »Young Blood« eignet sich ideal für Tests, denn neben der tiefen Basslinie und der Stimme gibt es viele akustische Details zu entdecken, die nicht einmal jeder Lautsprecher offenbart. Der T1 löst die Aufgabe einwandfrei. Prinzipbedingt ist es nicht so leicht, einem Kopfhörer räumliches Abbildungsvermögen zu attestieren. Aber genau das bietet der Beyerdynamic: Er fächert den Refrain-Chor auf und trennt ihn klar von den Lead Vocals.