Diese software-basierte Technologie erfordert es, alle analogen Signale zwangsläufig zu digitalisieren. Das erfolgt auf dem Hi Res-Niveau von 32 Bit/192 Kilohertz. Den hartgesottenen Tonband- oder Vinyl-Verfechtern macht der STR Integrated das Angebot, via »Analog Direct« die analogen Signale undigitalisiert bis zur Endstufe durchzuleiten. Doch damit verzichtet man auf alle Vorzüge des DSP, der neben der Raumkorrektur auch solche interessanten Features wie sechs verschiedene Phono-Entzerrungskurven oder flexible Tiefpassfilter anbietet.

Riesiges Display

Für die intuitive Handhabung des Funktionsreichtums entscheidend ist das links auf der Frontplatte platzierte TFT-Display. Zur Steuerung genügen wenige rechts daneben platzierte Tasten und ein Kombi-Regler für Volumen und Scrollen. Da der Bildschirm auffallend groß dimensioniert wurde, lassen sich viele Vorgänge vom Hörplatz aus über die Fernbedienung nutzen, die dank ihrer robusten Metallausführung bestens für den rauen Alltag gewappnet ist. Einerseits folgt der Anthem-Vollverstärker im Auftritt dem Schönheitsideal der nordamerikanischen High-End-Schule: Er beeindruckt durch raumgreifende Maße und erhebliches Gewicht. Doch die aufgeräumte Frontpartie verleiht dem Gerät fast eine nüchtern-skandinavische Note – es ist halt alles nur merklich größer geraten, als es die Nordländer gemeinhin anstreben.

Auch der Lieferumfang des STR Integrated ist vorbildlich. In bester AV-Receiver-Tradition finden wir ein kalibriertes Mikrofon, die benötigte Kabelage sowie einen kleinen Mikrofonständer vor. Die Raumeinmessung kann man bequem in einer angepassten Edition via App mit dem Smartphone durchführen, doch das perfekte Ergebnis wird über die klassische Methode am Computer (Windows oder Mac) erreicht. Das bedeutete für mich: zuerst den STR Integrated über die Ethernet-Buchse auf der Rückseite zum Bestandteil des heimischen Computer-Netzwerks machen, dann ARC Genius auf das MacBook laden, dieses via USB-Kabel mit dem Mikrofon verbinden und den klaren Anweisungen der Software folgen.

Zuerst galt es, eines der vorgegebenen vier Profil-Settings zu wählen – und sich zu entscheiden, ob kein, ein oder zwei Subwoofer mit im Spiel sind. Bei mir kam kein Sub zum Einsatz, weswegen ich die 2.0-Konfiguration angeklickt habe. Wer hingegen mit separaten aktiven Tieftonlautsprechern arbeitet, dürfte die angebotenen Justage-Möglichkeiten des STR Integrated schätzen: Parameter wie Tief- oder Hochpassfilter plus EQ sind individuell einstellbar und erleichtern so eine nahtlose Subwoofer-Integration.
Unabhängig von der gewählten Lautsprecher-Zusammenstellung erfolgt der Messvorgang immer auf die gleiche Art: Das Mikrofon ist in einer vorgegebenen Reihenfolge rund um den Hörplatz aufzubauen, wobei an jeder Position ein Signal mit Rosa Rauschen durch den Raum geschickt wird.