Die in diesem fruchtbaren Umfeld entstandene Ultima 800 ist eine geschlossene Box, die sich ihre Unterstützung im Bassbereich von immerhin vier Passivmembranen holt. Diese sind wie die beiden aktiven Basstreiber mit Rohacell-Membranen ausgestattet, einem mehrschichtigen Kohlefaser-Verbundwerkstoff, der auch in der edlen Nautilus-Serie von B&W zum Einsatz kommt. Geringes Gewicht und eine extrem hohe Steifigkeit zeichnen dieses Material aus, das sich somit für diesen Anwendungsbereich geradezu prädestiniert. Außerdem verfügt dieses Material über eine besonders hohe innere Dämpfung – so ist es unwahrscheinlich, dass es hier zu einem unerwünschten Eigenleben der Treiber kommt.

Darüber, auf dem angeschrägten Teil der Front, befindet sich der nur zehn Zentimeter durchmessende Mitteltöner. Ein vergleichsweise kleines Exemplar also, das aufgrund seiner Größe und des leichten sowie harten Membranmaterials Titan schon im Voraus einige klangliche Schlüsse erlaubt: Wahrscheinlich werden die Mitten dieser Box sehr schnell und klar agieren, sich frei von einer künstlichen Unterfütterung durch die Musik bewegen. Das klingt verheißungsvoll und bringt uns gemeinsam mit der straffen Passivmembranunterstützung des Basses schon auf die Spur der Entwickler – ein euphonischer Schönklinger war offensichtlich nicht das erklärte Ziel der Berliner Techniker. Schon eher ein für mehrere Hörer schlüssiges Klangbild, denn ein kleiner Mitteltöner verfügt zwangsläufig über ein gutes Rundstrahlverhalten und vergrößert somit deutlich den Sweetspot.

Oberhalb des Mitteltöners wird es mit einer geradezu riesigen, 33 Millimeter großen Gewebekalotte richtig exotisch. Offensichtlich wollte man die Klarheit der Übertragung nicht auf die möglicherweise unangenehme Spitze treiben und schuf mit diesem Treiber beste Voraussetzungen für einen eher sanften Hochtonbereich. Bei Teufel reklamiert man zudem für eine große Kalotte ein sehr souveränes und kompressionsarmes Arbeiten. Leider verfügt die Ultima 800 nur über ein Buchsenpaar zum Anschluss der Lautsprecherkabel – gerne hätte ich diese neuen und interessanten Treiber auch einmal »solo« gehört.

All diese feinen Zutaten stecken in einem Gehäuse, für das Teufel auf das bewährte MDF, diesmal in einer Dicke von drei Zentimetern zurückgriff. Andreas Guhde, der Entwickler der Ultima 800, hatte sich zunächst wegen des seiner Meinung nach besseren Ausschwingverhaltens Multiplex gewünscht. Budgetgrenzen und Materialverfügbarkeit schoben hier jedoch einen Riegel vor. Nun gut, für einen Paarpreis von 3.000 Euro kann man nicht alles haben. Und doch wüsste ich gerne, wie die schönen Treiber in einem stabileren – und damit leider auch teureren – Gehäuse klingen könnten ...