Natürlich lebt es sich leichter, wenn man die Welt simpel in Schwarz und Weiß einteilt. Hier gut, dort böse, fertig ist der Lack. Nun habe ich die überaus angenehme Aufgabe, Sie zu enttäuschen. Und wenn wir dieses Wort in seine Bestandteile »ent« und »täuschen« trennen, ist auch klar, dass es sich in der Tat um ein positives Anliegen handelt. So verhält es sich auch hier, denn mit der Teufel Ultima 800 beweist der Berliner Hersteller, dass er auch »High End kann«.

Schon öfters habe ich hören dürfen, was dabei herauskommen kann, wenn ein Großserienhersteller – man möge mir in Berlin dieses Wort nachsehen – Ernst macht. Eine Firma, die aufgrund ihres respektablen Umsatzes über finanzielle und technische Mittel verfügt, nach denen sich Kleinhersteller umsonst strecken. Der Harman-Konzern hat mit der Gründung der Schallwandler-Marke »Revel« gezeigt, wie weit man kommt, wenn man gute Entwickler mit entsprechenden Mitteln und einer bereits bestens etablierten Peripherie ausstattet. Solche Beispiele gibt es zuhauf.

Ich warf also alle meine Vorurteile über Bord und sah mir an, was der Berliner Mehrkanalspezialist angekündigt hatte: eine gerade noch kompakt zu nennende Standbox mit einem interessant aussehenden Gehäuse, das einige äußerst vielversprechende Chassis beherbergt. Zudem endlich mal wieder ein Lautsprecher mit einem »richtigen«, will sagen nicht zu großen Mitteltöner. Das versprach zusammen mit der wohl straffen Bassunterstützung durch Passivmembranen ein klares und detailliertes Klangbild. Und das alles zu einem Preis, der als wahres Sonderangebot gelten darf. Wenn das mal nicht interessant klingt. Also bat ich den i-fidelity.net-Chefredakteur, diesen Lautsprecher »übernehmen« zu dürfen.

Innenansicht eines großen Herstellers

Nach dieser Vorrede sollte nun der Boden für eine aufmerksame und vorurteilsfreie Leserschaft bereitet sein. Denn die Teufel Ultima 800 hat es verdient, so viel sei schon zu Beginn dieses Berichts verraten. Sie wurde in Berlin entwickelt und wird in der Teufel-Fabrik in China gefertigt. Ja, in den eigenen vier Wänden. Denn nachdem man vor einiger Zeit mit der Arbeit des Zulieferers immer unzufriedener geworden war, hat Teufel dieses Unternehmen kurzerhand gekauft. Und so kommt es, dass die Berliner mittlerweile über eigene Produktionsstätten im Reich der Mitte verfügen Das eröffnet natürlich wunderbare Möglichkeiten, was sowohl die mengenmäßigen Kapazitäten als auch die direkte Qualitätskontrolle angeht.