Das was heute vor mir steht, hat rein gar nichts mehr mit der Bausatzromantik der 80iger-Jahre zu tun. Die Definion 5S ist verarbeitungsmäßig in dieser Preisklasse sicher ein Benchmark. Ein nach hinten deutlich schlanker werdendes Gehäuse mit opulenten Rundungen in mattweiß, eine in anthrazit gehaltene aufgesetzte und schwimmend gelagerte Schallwandaufdoppelung mit perfekt eingelassenen Schallführungen für die Tieftöner, ein sehr hochwertiges Bi-Wiring-Terminal und das Ganze ohne eine einzige sichtbare Schraube. Die Maße von 22 x 61 x 31 Zentimeter sprechen zwar dem Ausdruck »Kompaktbox« Hohn, aber Teufel hat die Definion 5S für mehrere Aufgaben vorgesehen. Sie soll als Center- und Rearlautsprecher in einem Heimkino-System reüssieren oder auf passenden Ständern als Hauptlautsprecher in kleineren Räumen eine gute Figur abgeben.

Hoher Einsatz

Was die Teufels aber an Chassis in diesem Lautsprecher verbaut haben, sprengt die Preisklasse dann doch gewaltig und ich freue mich diebisch darauf herauszufinden ob es der 5S gelingt in mir ein Gefühl wie damals der Magnetostaten-Zweiwegerich zu vermitteln – toller Sound für ne schlanke Mark.

Alleine mit der Aufzählung der Features der Tieftöner ließe sich schon ein ganzer Artikel füllen. Die wichtigsten Eckpunkte sind hier eine Membran aus einer Aluminium-Papier-Verbindung mit einem Schwingspulenträger aus Fiberglas. Angetrieben wird die 1,5-Zoll-Schwingspule von einem starken Magneten und die maximale Auslenkung von +/- 8mm – das verspricht ordentlich Druck in den unteren Lagen.

Das absolute Highlight dieses Lautsprechers ist jedoch das Mittelhochton-Koaxchassis. Teufel hat nach über zwei Jahren intensiver Auseinandersetzung mit diesem Thema ein patentiertes Chassis abgeliefert das es wirklich in sich hat. Um eine 25-Millimeter-Hochtonkalotte herum arbeitet eine Aluminium-Hexacone-Kevlar-Sandwich-Flachmembran. Ich möchte mir den Herstellungsprozess dieser Membran lieber nicht gedanklich vorstellen – so etwas könnte, wenn die Materie nicht beherrscht wird ein fertigungstechnischer Alptraum werden. Aber die Berliner haben das hinbekommen und wie.