Mit dem Einzug der Definion 5S in mein Wohnzimmer schließt sich nach 30 Jahren ein Kreis. Als ich im Jahre 1985 als »mittelloser« Student einen Ersatz für meinen in Schulzeiten erworbenen Heco-Lautsprecher-Bausatz in Conrad-Faltgehäuse gesucht habe, war in Berliner Studentenkreisen der Name Teufel der Geheimtipp schlechthin. Es hieß damals, dass es bei Teufel richtig gutes Zeug für eine noch überschaubare Mark geben würde. So bin ich dann an mehreren Samstagen mit der U-Bahn Richtung Bundesallee gefahren und habe dann per Pedes einen ordentlichen Spaziergang durch den Volkspark Wilmersdorf gemacht, um bei Lautsprecher Teufel gute Lautsprecher zu hören.

Die hatten damals ein Bausatzsystem mit Chassis, Weiche und Gehäuse in mehreren Qualitätsstufen im Angebot. Mir hat es eine schlanke Standbox (Bassreflex oder Transmissionline – das weiß ich heute nicht mehr so genau) mit einem 13-Zentimeter-Tiefmitteltöner und einem Hochtonaufsatz sehr angetan. Erstens konnte man die Gehäuseoberfläche nach seinem Gusto gestalten, die Lautsprecher sahen sehr schick aus und sie klangen richtig erwachsen. Für diesen Lautsprecher gab es zwei verschiedene Hochtonaufsätze. Einen mit einer 25mm Gewebekalotte und einen mit einem unheimlich angesagten und verdammt gut klingenden Magnetostaten.

Die Magnetostatengeschichte klang um Längen besser als die Kalottenversion, war aber auch empfindlich teurer und deutlich außerhalb meines Budgets. Also was tun, sprach Zeus – da es in Berlin ja noch ein paar andere HiFi-Läden gegeben hat, bin ich weiter auf die Suche gegangen. Ich habe die ein oder andere interessante Sache gefunden aber die Teufels haben mich nicht mehr losgelassen. Nur wollte ich nicht das Geld für die Kalottenversion ausgeben, wissend, was mir da mit den Magnetostaten entgeht. Also warten und sparen – das ging gut bis mir ein Händler in einem Wohnraumstudio ein unmoralisches Angebot gemacht hat – ein gutklingender englischer Monitor mit sehr gutem Lautsprecherkabel in einer ordentlichen Länge und den Upgrade meines Thorens-Plattenspielers mit neuem Tonabnehmersystem und Verkabelung zum Preis der unter der Magnetostatenausführung der Teufels lag – da war es um mich geschehen und Teufel Lautsprecher sind für drei Jahrzehnte aus meinem Blickfeld verschwunden.