Silent Angel vertraut für den M1-Streamer auf die Rechenleistung eines Quad Core-ARM-Cortex-Prozessors mit 1,5 GHz, der auch in vielen vergleichbaren Geräten der Konkurrenz seinen Dienst tut. Durch üppige 32 GB Flash ROM hat der Musikcomputer ausreichend Kapazitäten für perspektivisch kommende Anwendungen und läuft auch nicht Gefahr, durch »Überfüllung« die Klangqualität negativ zu beeinflussen. Die Ingenieure haben hohen Aufwand betrieben, diese etablierte Plattform für Audio-Anwendungen zu optimieren: So wurde höchstes Augenmerk auf die Vermeidung von Störgeräusch-Übertragungen gelegt. Keine einfache Aufgabe angesichts des auf beengtem Raum mehrstöckig konstruierten Platinen-Arrangements. Der Einsatz eines massiven Kühlkörpers sorgt für sichere Betriebstemperaturen und macht einen störenden Lüfter obsolet. Die Stromversorgung erfolgt über ein externes Schaltnetzteil, kann aber auch vom eingangs erwähnten, separat erhältlichen Linear-Netzteil Forester F1 übernommen werden. Grundsätzlich bietet Silent Angel den M1 in drei Versionen mit 2, 4 oder 8 GB DRAM-Speicher an. Hier gilt die Faustregel: Wer lediglich Musikdienste nutzt, kommt mit weniger aus, wer mehr überwiegend eigene Audio-Files via NAS abspielt, profitiert von mehr Speicher.

Das Gerät hat weder Display noch Fernbedienung, es wird ausschließlich via Tablet oder Smartphone dirigiert. Silent Angel offeriert eine kostenlose App mit hauseigenem Betriebssystem, dem Linux-basierten VitOS Orbiter (iOS, Android). Hierüber laufen zuerst einmal sämtliche Einstellungsprozesse. Auch dank der deutschen Übersetzung der Oberfläche war eine Inbetriebnahme schnell erledigt: Das exzellente Ethernet-Kabel AIM Shieldio an den Switch Bonn N8 geparkt, VitOS-App aufs iPhone geladen, die Western Digital-NAS im Menüpunkt »Netzwerkspeicher« gefunden – und wir waren »ready to go«!

Alle wichtigen Streaming-Dienste

Über die Applikation stellt der Munich M1 seine Verbindungen zu populären Streaming-Diensten her. Derzeit befinden sich im Portfolio: Qobuz, TIDAL, Spotify Connect sowie die beileibe nicht bei allen Wettbewerbern anzutreffenden Amazon Music HD sowie HighResAudio, Letzteres als Beta-Version. Apples Airplay wird ebenfalls unterstützt. So konnte ich den Silent Angel damit beauftragen, bei den YouTube-Clips am iPad den Audio-Part zu übernehmen. Das klappte nach Anwahl im Menü des Tablets sofort und bereicherte den Videogenuss ungemein. Gleicher Erfolg bei Spotify: Der Streamer wird im Rahmen der Spotify-App als Abspiel-Option angeboten, sodass ich meine präferierten Podcasts bequem über die Stereoanlage laufen lassen konnte. Sämtliche auf Datenspeichern vorliegenden Audio-Files ruft der M1 gleichsam via VitOS ab. Das gelang – sowohl vom NAS als auch einem angedockten USB-Stick – schnell und lief stabil.