Als Aktiv-Lautsprecher verfügt die hier zum Test vorspielende Callisto 2C folgerichtig über einen Cinch-Eingang für das NF-Signal einer analogen Signalquelle. Doch mit dieser konventionellen Einsatzart spielt der Lautsprecher weit unter Wert, fernab seiner eigentlichen Berufung. Denn stimmig und zeitgemäß wird die Callisto-Idee erst durch die Verwendung des separat erhältlichen passenden Dali-Vorverstärkers, der die Konnektivitäts-Optionen gewissermaßen auslagert. Dieser Sound Hub bildet das zentrale Mutterschiff im Callisto-Kosmos. Über das attraktive kleine Steuergerät erfolgt die kabellose Verbindung zwischen den WLAN-Boxen und einer Vielzahl von Signalquellen. Für externe Zuspieler wie TV, Blu-ray-, CD- und Mobile-Player oder Phono Preamp steht eine entsprechende Vielzahl an Eingängen bereit: analog je einmal Cinch und Mini-Klinke sowie insgesamt drei Digitalports (1 x koaxial, 2 x optical). Ausgangsseitig finden wir ein Pre-Out-Paar vor sowie die Cinch-Buchse zwecks zusätzlicher Basskraft via Subwoofer. Der USB-Port dient nicht nur dem Aufspielen etwaiger Software-Upgrades, sondern auch zum Laden eines iPhones. Alternativ kann er einen Google Chromcast Audio-Adapter speisen. Verbindet man diesen mit dem Digitaleingang des Hub, lässt sich sehr preiswert ein Streaming-System für die Callisto-Lautsprecher aufsetzen.

Der direkteste Weg zur kabellosen Wiedergabe führt über die Bluetooth-Schnittstelle im Sound Hub, die sowohl AAC (Apple) als auch die optimierte Ausführung aptX (Android) unterstützt. Sogar deren jüngste Weiterentwicklung wird verarbeitet: aptX HD. Obgleich der Zusatz HD hier etwas in die Irre führt, denn auch diese Bluetooth-Version überträgt trotz beworbener 24 Bit/48 Kilohertz letztlich komprimiert, arbeitet also potentiell verlustbehaftet. Dessen ungeachtet ist es natürlich lobenswert, dass Dali diese Top-Variante der Bluetooth-Technologie integriert hat.

Als besonders interessant erweisen sich zwei Anschlussoptionen auf der Rückseite des Sound Hub, welche im Auslieferungszustand verdeckt sind: die Expansion-Ports. Hier kann der Callisto-Besitzer ergänzende Steckkarten eines proprietären Formats einschieben. Über diese Plug-In-Slots lassen sich künftige Konnektivitäts-Anforderungen bewältigen, was dem Set eine viel längere (Über)Lebenszeit ermöglicht als sie digitalen Audio-Systemen gemeinhin zugesprochen wird. HDMI-Anschluss, Phono-MM/MC-Vorverstärker oder gar Surround-Optionen erscheinen hier denkbar. Die grundsätzliche Übertragungsfähigkeit auf bis zu acht Audio-Kanälen gewährt viel Spielraum für kommende Entwicklungen.

Ultimatives Streaming-Upgrade

Die erste verfügbare Steckkarte für einen Expansion-Port dient der Integration des BluOS-Betriebssystems in die Callisto-Welt. Diese Software der kanadischen Firma Bluesound aus dem NAD-Umfeld stellt eine anerkannt hochwertige Streaming-Lösung mit audiophilem Anspruch dar. Durch jene BluOS-Zusatzkarte erhält der Callisto-Besitzer Zugang zu derzeit 14 (!) Musikdiensten, darunter auch TIDAL mit der Wiedergabemöglichkeit von MQA-Files. Zudem lassen sich Internet-Radiostationen anwählen oder eigene Musikdateien abspielen. Bis auf DSD werden alle relevanten Formate unterstützt. Die Files müssen entweder auf dem direkt angeschlossenen USB-Datenspeicher hinterlegt oder im heimischen Computernetzwerk freigegeben sein. Darüber hinaus kann man via BluOS ein stabiles Multiroom-System etablieren, um die ganze Wohnung kabellos zu beschallen. Da BluOS auch als »Roon-Ready« zertifiziert ist, wird selbst die Einbindung in die Mega-Software Roon möglich, die wiederum Airplay-Tauglichkeit mitbringt.