Schmalfilmkamera, Fotoapparat, Videorekorder, Walkman, Röhren-Fernseher – in diese Ahnengalerie der Unterhaltungselektronik reiht sich so langsam auch der typische Stereo-Turm ein. Natürlich gibt es viele passionierte Audiophile und engagierte Musikfans, welche diese Kultur des sorgfältig zusammengestellten Klangaltars hochhalten – im Massenmarkt jedoch bleibt in nicht allzu ferner Zukunft von diesem einst mächtigen Repräsentanten des guten Tons nur noch der Lautsprecher übrig. Folgerichtig unterliegt gerade dieses Segment einer starken Wandlung. Das ehemals letzte Glied der Wiedergabekette agiert heute häufig als Zentrum jedweder Konnektivität, ist zwangsläufig aktiv und dem Kundenwunsch entsprechend kabelbefreit.

Für dieses Anforderungsprofil hat der dänische Hersteller Dali das Projekt Callisto gestartet. Dessen Mission lautet: die Vereinigung von moderner Convenience mit den althergebrachten Merkmalen einer hochwertigen Musikwiedergabe. Dazu musste man einen Lautsprecher konzipieren, der den Namen Dali mit Stolz tragen darf, aber gleichsam zeitgemäße Komfortvorstellungen zu schultern weiß. Er soll dem praxisorientierten Besitzer einer kleinen Bluetooth-Box aufzeigen, wieviel besser Musik klingen kann – und andererseits den gestandenen HiFi-Fan beruhigen, dass er ohne Reue auf ein kabelloses Audio-System upgraden darf. Für diese anspruchsvollen Aufgaben haben die Skandinavier die hauseigene Elektronik-Entwicklungsabteilung entsprechend aufgestockt, weil man sich der unbedingten Notwendigkeit dieses durchaus steinigen Weges bewusst war – und weil es galt, zugunsten von Nachhaltigkeit und Qualitätssicherung sowie zur Unterfütterung des eigenen Selbstverständnisses als dänisches Unternehmen das Produkt komplett in Eigenregie zu entwickeln.

Die aus diesen Zielvorgaben resultierende Callisto-Serie besteht aus dem Kompaktmodell 2C und einer alternativen Standbox 6C mit erweitertem Gehäusevolumen für den zusätzlichen Tieftöner. Die kleinere Type empfiehlt Dali bis zu einem mittleren Raumformat, während die größere Version als sinnvolle Alternative bei üppiger Quadratmeter-Zahl eingestuft wird. Beide Schallwandler unterscheiden sich auf den ersten Blick kaum von einem herkömmlichen Passiv-Lautsprecher, doch dieser Eindruck täuscht gewaltig. Die Differenzen werden offensichtlich auf der Rückseite, agieren unsichtbar im Innern und entpuppen sich vollumfänglich erst bei der Anwendung.