Die Verarbeitung der Chrono SLS ist über jeden Zweifel erhaben. Und dass hier nicht gekleckert, sondern geklotzt wurde, zeigt allein das Gewicht der SLS 790 DC: 28,6 Kilogramm bringt das Top-Modell auf die Waage, obgleich die Standbox nicht besonders massiv in Erscheinung tritt. Im Gegenteil – mit ihrer Bauhöhe von 105 Zentimetern und einer Gehäusebreite von nur 21,5 Zentimetern schmeichelt die Box dem Auge des Betrachters.

Bei der Aufstellung sollte man der vertikalen Ausrichtung ein wenig Aufmerksamkeit verleihen. Wie jede Mehrwege-Box hat auch die SLS 790 DC eine optimale Abstrahlachse, die etwa auf Hochtönerhöhe liegt. Dank mitgelieferter Spikes lässt sich diese Achse einfach und genau auf Ohrhöhe ausrichten. Auch zeigte der erste Hördurchgang, dass eine wandnahe Platzierung in basskritischen Räumen die Tieftondosis gegebenenfalls leicht überhöht. Eine freie Aufstellung tut der Basspräzision jedenfalls gut. Etwa eine halben Meter von der Rückwand entfernt, spielt der E-Bass bei »Dark Day« der Blues Company satt und dennoch konturiert.

Angenehme Zeitgenossen

Insgesamt wirkt die SLS in der Tendenz eher warm und keineswegs überpräsent. Die Höhen sind fein nuanciert, dominieren aber nie das Geschehen. Allein dieser Klang-Charakter bringt Ruhe ins Musikgeschehen. Selbst die in der Präsenz nicht gerade zurückhaltende Einspielung von Diana Kralls »The Girl In The Other Room« oder Patricia Barbers »If This Isn't Jazz« klingen nicht nervös oder kopflastig, nein, diese Aufnahmen tönen einfach rund. Klar und präzise stellt sich die Instrumentierung dar, den Stimmen fehlt das oft gehörte Zischeln der S-Laute. Klasse ist auch die Positionierung beziehungsweise Mittenabbildung. Die Sängerinnen sind deutlich auf den Punkt zwischen den Boxen positioniert. Wird es mal lauter, behalten die Chrono SLS 790 DC immer den Überblick – keine Spur von Kompression oder gar hörbaren Verzerrungen.