Chassis sind das Herz eines Lautsprechers

Dazu verwendet er Polypropylen-Membranen mit einer optimierten Geometrie, die  mit Glas- und Keramik-Fasern verstärkt sind. Auch der Antrieb wurde genauestens untersucht. Ein Simulationsprogramm, das die Magnetfeldsymmetrie berechnet, zeigte dem Entwickler, dass eine speziell geformte Polplatte neben verbesserter Symmetrie auch einen verlängerten Luftspalt mit sich brachte, welcher der Schwingspule und mithin der Membran mehr Bewegungsfreiheit erlaubt. Dieses »Deep Chanel Design« (DSD) soll außerdem für eine bessere Kühlung der filigranen Schwingspule und somit auch für eine höhere Dauerbelastbarkeit sorgen.

Zum Test hat sich i-fidelity.net das größte Modell der A-Linie, die brandneue A360, bestellt. Assoziationen zum gigantischen Fluggerät A380 von Airbus sind durchaus erlaubt, auch wenn dieser in der Typenbezeichnung noch 20 drauflegt. Ob die A360 tatsächlich ein solcher Überflieger wie der Riesen-Airbus ist, muss der Test zeigen.

In der neuen Boston arbeiten zwei 16 Zentimeter große Tieftöner der oben beschriebenen Machart sowie ein neun Zentimeter Mitteltöner. Letzterer schwingt von etwa 700 Hertz bis drei Kilohertz. Darüber kommt eine Gewebekalotte mit 25 Millimeter Durchmesser zum Einsatz. Der Hochtöner wurde so eng wie möglich über dem Mitteltöner platziert, um Interferenzeffekte zwischen den Chassis so gering wie möglich zu halten. In ausreichender Hörentfernung kommt diese Einheit somit dem Ideal einer Punktschallquelle sehr nahe.

Auch beim Gehäuse hat Boston Acoustics nichts dem Zufall überlassen. Äußerlich sorgen Hochglanzwangen und Lederoptik an den übrigen Gehäusewänden für ein modernes Erscheinungsbild. Auffällig ist hier die glatte Front ohne jegliche Unebenheiten, was der ungehemmten Schallausbreitung zugute kommt. Erst ein Blick ins Innere des schlanken Lautsprechers zeigt, welcher Aufwand für den guten Ton betrieben wurde. Diverse Versteifungsbretter beruhigen das Gehäuse weitestgehend. Selbst der relativ kleine Gehäusedeckel bekam eine klangverbessernde Maßnahme verpasst: Eine von innen aufgeklebte, runde MDF-Platte verdoppelt die Wandstärke und sorgt für eine Art Sandwich-Konstruktion. Das Resonanzverhalten soll auf diese Weise minimiert respektive in Bereiche verschoben werden, die die beiden Tieftöner gar nicht erst anregen. Schöner Nebeneffekt: Die runden Platten sind sozusagen der Verschnitt, der bei der Herstellung der beiden Öffnungen für die Tieftöner entsteht.