T+A konzentriert sich auf das Wesentliche

Einmal eingemessen, verschafften sich die Tester einen Überblick über sonstige Konfigurationsmöglichkeiten und Fähigkeiten des Verstärkers. Beim T+A fehlen gegenüber den meisten japanischen Kollegen alle überflüssigen Marketing-Ausstattungen – eine echte Wohltat. Die wichtigsten Extras aber finden sich vollständig an Bord, etwa die Audio-Verzögerung Lip-Sync, um Bild und Ton bei modernen Displays synchron zu halten, weil die digitale Bildverarbeitung im TV oder Projektor nun einmal 40 bis 150 Millisekunden länger dauert als die der Tonsignale. Per Dolby Volume lässt sich insbesondere zum qualitativ hochwertigen Leise-Hören die Dynamik in mehreren Stufen verringern. So gehen diffizile Details nicht unter – und trotzdem fällt das Baby nicht aus dem Bett, wenn mal eine Action-Szene kracht. Der Algorithmus von Dolby Volume arbeitete auch hier wieder mit verblüffend guter Klangqualität – bei den meisten Aufnahmen von Musik und Film merkt man kaum, dass der Kompressor arbeitet. Das war erst festzustellen, wenn man ihn wieder abschaltete. Die digitale Bildverarbeitung durch den integrierten Scaler lässt sich wie die Klangregelung in allen Grundparametern fein einstellen, aber auch komplett abschalten. Audio- und Video-Eingänge lassen sich recht frei zuordnen und auch umbenennen.

Apple ist willkommen ...

Die Verbindung des Netzwerkplayers klappte wie heute üblich auf Anhieb, die Internetstationen klangen sehr ordentlich und ließen sich leicht nach Themen und Genres sortiert navigieren. Auch die lokalen UPNP-Server fand der T+A prompt und spielte die Musik sofort und klar. Das riesige Display bietet dabei eine vollständige und übersichtliche Navigation, das Bildschirmmenü der künftigen Firmware vermissten die Tester nicht. Gleiches gilt für die Verwendung mit einem Apple-Player, was die Tester mit einem iPhone 4 und einem iPad ausprobierten. Ergebnis: Verbindung problemlos. Die Navigation über den iPod ist übersichtlich, das K8-Display zeigt jedoch leider nur die bestehende Verbindung an, nicht aber die Titel. Auch der Klang ist hervorragend dank Verwendung der D/A-Wandlung im T+A. Und: Sogar Videobilder ließen sich den Mobilgeräten auf dem HDMI-Ausgang entlocken, entsprechend konnte man Fotos und Videos auf dem großen Bildschirm des Fernsehers in recht ansehnlicher Qualität genießen.

Bei all dem liegt die seit einer halben Ewigkeit gleich gebliebene Fernbedienung mit ihrer wertigen Anmutung gut in der Hand und erlaubt doch die Verwendung all der neuesten Features, die es zu Zeiten ihrer Entwicklung noch gar nicht gab. An einigen Stellen merkt man das zwar, weil die Symbole mit ihrer Funktion nur wenig konvergieren, aber mit etwas Eingewöhnung und anfänglich einem gelegentlichem Blick in die übersichtliche Anleitung kommt man schnell dahinter, dass man etwa mit der Stopp-Taste eine Menüebene zurückgehen kann, sozusagen die gegenwärtige Menüebene anhält. Vorteil: wenige Tasten in aufgeräumtem Layout statt des Tastengrabs vieler asiatischer Mitbewerber.

Dabei ist das noch nicht alles. Zur Funkausstellung kommt T+A mit einer neuen, komfortableren Fernbedienung namens FD100. Entwickler Lothar Wiemann stellte sie der Redaktion bereits auf der High End vor, und sie macht wirklich etwas her. Der schnieke bidirektionale Handgeber ruht in einer edlen Ladestation, liegt gut in der Hand und besitzt neben den T+A-typischen Grundtasten in ihrer gewohnten Anordnung ein verblüffend klares und scharfes Display. Hierhin meldet nun der per Funkmodul erweiterte K8 seine Menüs im Klartext direkt in die Hand des Nutzers und damit auch den aktuell eingestellten Radiosender oder sogar das Cover der laufenden Musik. 590 Euro soll der Zauberstab zur Einführung kosten, er ist sicher jeden Cent wert. Die FD100 ist für viele gegenwärtige und ehemalige T+A-Geräte verwendbar, nicht nur für den K8.