Das ist smartes Entertainment

Dass KEF aus dem Lautsprechersektor kommt und hier qualitativ schon seit langem punktet, merkt man dem KIT120 vom ersten Ton an. Mit der Friedemann-DVD »The Concert« starten wir den Hör- und Bildtest. Noch vor dem ersten Ton der Band überrascht, dass das Klatschen des Publikums von den Seiten und schräg hinter uns zum Hörplatz gelangt – die NXT-Panels funktionieren also. Als Anspieltipp kommt hier »Sparks« in Frage, das mit dem Versuch, diverse Feuerzeuge zu zünden, beginnt. Man nehme also ein Feuerzeug in die Hand und zünde, dann vergleicht man es mit dem, was da aus den kompakten Uni-Q-Speakern kommt und stellt fest, dass die Wiedergabe realistisch ist. Wenn Friedemann sein Gitarrenspiel beginnt, kommt das Anschlagen der Saiten richtig gut rüber. Auch wenn der abgebildete Raum nicht so groß ist wie bei größeren 5.1- oder 7.1-Systemen, ist er doch erheblich weiter gefächert als in reinem Stereo-Modus. Auch die Subwoofer-Qualität liegt über dem Durchschnitt – die richtige Einstellung vorausgesetzt. Der Bass ist trocken, konturiert und verleiht dem ganzen Geschehen Ausdruckskraft. Konzert-DVDs zu sehen und zu hören ist also mit dem KIT120 durchaus empfehlenswert.

Ob die KEF auch mit Action zurechtkommt, soll der Film »Die Bourne Identität« zeigen. Die Verfolgungsjagd mit dem roten Mini durch Paris wirkt nur dann richtig, wenn die rasanten Filmsequenzen mit packendem Ton begleitet werden. Reifen quietschen, Autos werden zu Schrott gefahren – und trotzdem hört man den Schlüssel im Zündschloss klappern, keine Frage das ist schon richtiges Heimkino. Auch die Filmmusik spielt eine dramaturgische Rolle, wenn man sie denn in richtiger Qualität hören kann. Beim Betreten des »Hotel Regina« wird das sehr schön deutlich: Keyboard-Sequenzen, Streicher und ein pulsierender Bass, dazu noch der Straßenlärm. Das alles zu einem Ganzen zusammengefügt, ergibt eine wunderbare Film-Ton-Kulisse. Und was richtig gut funktioniert, ist die Erzeugung des Centerkanals. Die Dialoge kommen aus der Mitte zwischen den Lautsprechern, und das bleibt auch beim Sitzplatzwechsel so.

Auch bei Musik von CD und USB spielt das KIT120 wirklich gut auf. Hier ist vor allem hervorzuheben, dass Subwoofer und Satelliten kein Eigenleben führen, sondern aus einem Guss spielen. Das kommt beispielsweise der Musik der Kings Of Convenience sehr zugute. Exakte Gitarrenläufe, groovendes Schlagzeug und authentische Stimmenabbildung sorgen beim Titel »Toxic Girl« dafür, dass sich das KIT120 auch in der Disziplin HiFi-Anlage hervorragend schlägt. Das KEF KIT 120 ist ein hervorragend ausgestattetes Entertainment-Center, in dem man sein ganz individuelles Programm-Kino oder Konzert zelebrieren kann.