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Der große Trend 2022 ist der Blick zurück: Retro-HiFi. Selten so extrem ausgelebt wie hier. Unitra war im damaligen Ostblock ein OEM/Billig-Lieferant für Versandhäuser und Elektronikhändler. Jetzt versucht man mit erhöhtem Qualitätsbewusstsein ein Comeback.
Retro made in Poland, Teil 2. Die neuen Pylon Audio-Lautsprecher Jade 20 im „Heresy“- Formfaktor, aber anderer Bestückung als das amerikanische Vorbild, es handelt sich hier um eine Zweiweg-Konstruktion. Die bulligen Boxen klangen in Kombination mit einer Röhrenverstärkung durch die Titania-Monoblöcke von Fezz Audio im angrenzenden Vorführstudio sehr angenehm und musikalisch mit gutem Fluss. Auch der Preis speziell des 90-Watt(!)-Tube-Amps ist attraktiv: 11.000 Zloty. Das sind rund 2.200 Euro!
Retro im Extremfall. Der auf dem passenden Ständer platzierte SP 2116 des polnischen Breitbandspezialisten Cube Audio erinnert visuell an frühe japanische Kompaktboxen der sechziger Jahre. Leider entsprach der klangliche Eindruck des mit 3.400 Euro plus Mehrwertsteuer selbstbewusst eingepreisten Wiedergängers nicht den 60 Jahren an Lautsprecherweiterentwicklung, die seitdem ins Land gezogen sind. Allerdings war der Raum auch definitiv mehr als eine Nummer zu groß für die kleinen Boxen.
Weitaus überzeugender dagegen ein größeres Modell von Cube Audio. Die »Jazzon« (ab 8.000 Euro) spielte in einem Raum bescheidener Abmessungen wunderbar auf den Punkt, mit famoser Bühnenabbildung, involvierender Stimmendarstellung und sattem Bassfundament. Dabei vermieden die Breitbänder mit Schwirrkonus jegliche ins Anstrengende gehende Mittenüberhöhung, die dieser Bauweise oft nachgesagt wird.
Ein Blick in den neuen Referenz-Server des polnischen Digital Audio-Spezialisten JPLAY. Als eine der Besonderheiten kommt kein abgewandeltes PC-Mainboard zum Einsatz, sondern eine selbst entwickelte, für Audio-Anwendungen optimierte Hauptplatine. Kostenpunkt des XACT S1, der von der hauseigenen Wiedergabe-App gesteuert wird: 10.500 Euro.
Immer wieder entdeckt man bei den osteuropäischen Ausstellern der »AV Show« interessante Konzepte - hier der Quasi-Open Baffle-Speaker namens Challenger von Silent Pound aus Litauen. Obgleich noch im Prototypen-Status spielte der 60-Kg- Lautsprecher mit seiner zum Patent angemeldeten Mitteltöner-Kammer sehr gut, auffällig frei und losgelöst. Diese Entwicklung gilt es zu beobachten.
Eine interessante Gelegenheit als »Beifang«: Werksbesichtigung bei HEM / Ferrum. Geschäftsführer Marcin Hamerla (Mitte) und seine beiden Mitstreiter Pawel Gorgon (R+D) sowie Maksymilian Matusza (Hardware) begrüßen die Gäste bei der Tour durch das Firmengelände am Stadtrand von Warschau.
Hier ein kleiner Ausschnitt aus dem Firmenbereich von HEM, die zwar auch vereinzelt noch OEM-Aufträge übernehmen, den Schwerpunkt aber auf die eigene Marke Ferrum legen.
Die kommende Neuheit aus dem Hause Ferrum: ein DAC der absoluten Spitzenklasse auf Basis des besten Sabre-Chip von ESS Technology (ES 9038 Pro) samt HDMI ARC und HDMI I2S inklusive Vorverstärker-Sektion. Als Veröffentlichungszeitpunkt ist das Ende vom ersten Quartal 2023 avisiert.
Wenn alles getan ist: Warschau bei Nacht.
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