Wie Publikumserfolg erreicht wird

Die Filmmusik »Himalaya, L'enfance d'un Chef« von Bruno Coulais ist purer Genuss. Von mächtigen Pauken begleiteter Gesang eröffnet räumliche Dimensionen zwischen den Lautsprechern, die eher selten sind. Spielt das Concertato auf, öffnet sich der Raum in die Tiefe und die Schläge auf die Trommeln bekommen deutlich mehr Kraft, die Gesangsstimmen sind besser voneinander separiert. Ein guter Einstieg. Auch die nächste Hürde überspringt das Concertato mit Leichtigkeit. »Growing Up« von Peter Gabriel klingt auf mittelprächtigen Anlagen immer dann leicht sumpfig, wenn an irgendeiner Stelle der Kette ein Schwachpunkt sitzt, beispielsweise ein 08/15-Lautsprecherkabel. Von diesem Worst-Case-Szenario ausgehend, kann durch hochwertigere Kabel die Klarheit und Transparenz des Titels Stück für Stück gesteigert werden. Ist das Concertato schließlich für die Übertragung verantwortlich, wird aus dem Sumpf ein durchsichtiger Akustik-Dschungel. Da taucht plötzlich eine Triangel auf, die Saiten eines Cellos werden greifbar, Gabriels Stimme wird plastisch zwischen die Lautsprecher gestellt, und dann, dann kommt der Bass. Tief marschierend, pumpend, einfach total anmachend. Ein zum Vergleich herangezogenes Cardas Quadlink löst zwar auch hervorragend auf, kann aber in punkto Energie nicht mithalten. Darüber hinaus glänzt die HMS-Leitung mit einem schärferen Fokus, was dem Gesamterlebnis in nicht unerheblichem Maße zugute kommt.

Gebietet jemand dem Concertato Einhalt? Erst die HMS-Referenz-Leitung Gran Finale Jubilee zeigt der neuen Verbindung die Grenzen auf: Sie spielt konturierter, räumlicher und energetischer auf. Kein Wunder, sie ist in der Anschaffung auch viermal so teuer.

Das Concertato macht vor allem eines: Spaß beim Hören. »I Can't Dance« von der Genesis-CD »Live Over Europe« ist zu Beginn so monoton, dass das johlende Publikum im Hintergrund fast interessanter ist. Aber kaum eine Leitung bietet eine derartige Präzision bei der Abbildung des Drum-Computers wie das Concertato. Unweigerlich entsteht der Eindruck, die Membranen des Lautsprechers seien »nachgespannt« worden. Das macht an, das kickt, das ist richtig gut – und das lässt einen nicht mehr los!

Vor allem Musik, die man lange kennt, oft gehört hat, bietet neue Reize. »P-Machinery« von Propaganda ist ein solcher Titel, stammt aus den 80er-Jahren, ist nicht überdurchschnittlich aufgenommen, ein normaler Poptitel eben. Auf der richtigen Anlage gehört, entfaltet das Stück allerdings beeindruckende Kraft und gewaltige Dynamik – wenn das Concertato im Einsatz ist. Der Nachfolger des »In Concerto« ist eine handfeste Überraschung, denn der Autor ist der Auffassung, dass das Concertato mehr Dynamik bietet und im Bass- und Grundtonbereich eine deutliche Weiterentwicklung darstellt.