Das galt auch für das Zusammenspiel der Lautsprecher mit dem Subwoofer. In Kooperation mit dem Bassmanagement des NAD T757 merkte man erst beim Abschalten des Woofers und dem plötzlich fehlenden Tiefbass, was der Kubus tatsächlich beisteuert, so übergangslos integrierte sich der ASW250 nach korrekter Abstimmung. Und für einen Subwoofer dieser Preisklasse spielte er nicht nur erstaunlich trocken und sauber, er kam auch wirklich tief in den Frequenzkeller und konnte dabei erschreckend laut spielen. Tiefton-gesättigte Musik wie Yellos »The Expert« kommt, man verzeihe den Dialekt, »pfurtztrocken« und erreicht ohne irgendeine Überlastungserscheinung locker krasse Party-Lautstärken. Da die Tester gerne ausprobieren, wo denn nun wirklich das Ende erreicht ist, kam als Nächstes die Blu-ray Disc »Tron Legacy« in den Player. Auch hier überraschte die Basspumpe mit erstaunlichem Pegel bei noch erstaunlicherem Tiefgang. Ebenfalls in dieser Preisklasse ungewöhnlich: Selbst bei riesigen Membran-Auslenkungen und einem satten Luftstrom im Reflexkanal waren praktisch keine mechanischen Stör- oder Strömungsgeräusche wahrnehmbar. Klar, ein fetter THX-Subwoofer hat noch ein wenig mehr Puste, aber sehr viel fehlt nicht. Und für den Preis von nur 299 Euro kann man sich ja auch zwei von den Bostons hinstellen und gewinnt damit satte sechs Dezibel an Aussteuerbarkeit.

Mehr Qualität – Weniger Euro

Gespannt waren die Tester auch auf das Zusammenspiel des Dreiwege-Centers mit dem Mitteltöner der Standlautsprecher. Tritt an dieser Stelle eine Disharmonie auf, gerät in vielen Fällen die Abbildung vor allem von Stimmen in Schieflage. Bei vielen Musikaufnahmen und auch beim sehr empfehlenswerten Dolby ProLogicII Music Modus werden nämlich beispielsweise Gesangsstimmen auf allen drei Frontlautsprechern abgebildet. Dabei überlagert sich die Phantomschallquelle der äußeren Boxen – die in Stereo für die scheinbare Abbildung der Stimme in der Mitte zwischen den Lautsprechern sorgt – mit der Wiedergabe des physischen Centers. Nur wenn diese zwei Manifestationen der selben Stimme gleich laut, gleich phasig und möglichst auch in allen anderen Parametern identisch sind, entsteht eine stabile, klanglich einwandfreie und dann eben auch vom Sitzplatz unabhängige Abbildung in der Mitte. Und das gelang dem Boston-Trio ganz wunderbar. Zwar klingt die Mitteltonwiedergabe der A 360 dank des dezidierten Chassis ein wenig differenzierter, aber der Center macht seine Sache so gut, dass eine angenehm harmonische Bühnenabbildung ohne wahrnehmbare Lücken oder Interferenzen entstand.

Ähnlich schlüssig spielten die Frontlautsprecher mit den als Surrounds verwendeten A 26 zusammen. Forderte die Aufnahme einen weit umhüllenden Klangteppich, spielte das Set wunderbar bruchlos atmosphärisch und erlaubte dann wieder eine kristallklare Ortung isolierter Effekte, sei das nun im Film oder bei einem Konzert, etwa bei der Blu-ray Disc »Atemlos Live« von Schiller: Sie vermittelt eine sehr realistische, dichte Live-Atmosphäre und spielt dann wieder mit 360-Grad-Effekten, die übrigens kein Gag für die Disc sind, sondern bei den in Quadrofonie beschallten Konzerten von Schiller auch live so vorkommen.