Die High End ist vor allem immer dann ein Erfolg, wenn man mit heruntergeschraubten Erwartungen anreist. Zu oft ist man in der Vergangenheit von amateurhaften Vorführungen verschreckt worden. Dafür verantwortlich war meist der handwerklich mangelhaft ausgeführte Aufbau der Anlagen, den Aussteller dann vielfach mit proportional erhöhtem Lautstärkepegel wieder wettzumachen versuchten. So sind denn insbesondere engagierte und interessierte Besucher schon oft enttäuscht worden. Und eben diese klangliche Nicht-Erfüllung von Wünschen sorgte für Frustration.

Doch hat konstruktive Kritik zumindest bei den professionellen Ausstellern für deutlich mehr Einsatz beim Erreichen des bestmöglichen Klangergebnisses gesorgt. In vielen Räumen gut zu erkennen an den teilweise sehr massiven Raumakustikelementen. Auch der im vergangenen Jahr teilweise schlampige Aufbau war Schnee von gestern. Selbst der phasenrichtige Anschluss der Netzstecker wurde meist berücksichtigt. Experten können nämlich auch im MOC, dem Veranstaltungsort der Messe, eine Anlage zum Klingen bringen. So erstaunte uns denn auch nicht die mehrfach von Ausstellern geäußerte Beobachtung, dass die Besucher in diesem Jahr viel länger in den Vorführungen verweilten. Kein Wunder, wenn es Spaß gemacht hat.

Befremdlich war allerdings die Zunahme von Firmen, deren Namen vor der Messe niemand kannte und die im Anschluss sicher wieder schnell in der Versenkung verschwinden werden. Dass der Veranstalter diese Tatsache zulässt, ist ebenso normal wie erklärlich, denn angesichts Dutzender Messen weltweit braucht es für den Abschlussbericht die üblichen Beschreibungen wie »363 Aussteller aus insgesamt 35 Ländern«, »steigende Besucherzahl mit insgesamt 16.159«, »5.211 Fachbesucher aus 71 Ländern (18 % Fachbesucherzuwachs)« usw. Für i-fidelity.net indes waren eindrucksvolle Vorführungen das Maß der Dinge, und davon werden wir Ihnen auf den nächsten zehn Seiten mit großen Bildern berichten.