Mehr Kontrolle für die Sender, weniger Freiheiten für die Zuschauer, neue Schnittstelle für HDTV-Receiver


Ungemach droht den HDTV-Zuschauern aber auch noch aus einer anderen Ecke. Das HD-Programm von RTL, Vox, ProSieben, Kabel 1 und Sat.1 soll nur über Receiver empfangbar sein, die die neue »CI+«-Schnittstelle unterstützen. Die Verbraucherzentrale NRW hat daher vor Fehlinvestitionen gewarnt, bekannte Receiver-Hersteller (Technisat, Humax) wollen allerdings auch ihre bestehenden Modelle mit Updates »CI+«-kompatibel machen können.

CI+ hält nette Überraschungen für den Zuschauer parat. Die Sender könnten künftig beispielsweise verhindern, dass eine Sendung vom Zuschauer aufgezeichnet wird (»no copy«). Auch kann der Sender bestimmen, dass dem Zuschauer die zeitversetzte Wiedergabe (»timeshift«) nicht erlaubt ist, dass ein aufgezeichneter Film nach fünf Tagen automatisch gelöscht wird oder dass bei der Wiedergabe Werbeblöcke nicht übersprungen werden können (»ad-skipping«). Die ASTRA-Tochter APS setzt für HD+ lizensierte Receiver CI+ voraus. Eine Smartcard soll für 12 Monate kostenloses HDTV ermöglichen, danach werden die Inhalte kostenpflichtig. Pay-TV auf Raten also, man darf gespannt sein, ob die Verbraucher das mitmachen und welche Einschränkungen die Sender ihnen tatsächlich auferlegen.

Augen auf beim HDTV-Receiver-Kauf

Es lohnt also mehr denn je, beim Kauf eines HDTV-tauglichen Empfängers die Augen offen zu halten. »Full-HD« allein genügt nicht mehr, ein HDTV-Receiver muss beide HDTV-Formate (720 p und 1080i) hervorragend verarbeiten können, dabei möglichst kurze Programmwechsel ermöglichen und die »CI+«-Schnittstelle unterstützen. Diese hohen Anforderungen dürften derzeit nur die wenigsten Schnäppchen-Angebote erfüllen. Red.