Exemplarisch für die Beurteilung eignet sich der Titel »Kiss Of Life« auf der gleichen Scheibe. Stimmt hier etwas beim Bild oder Ton nicht hundertprozentig, zerfällt das Stück. Was damit gemeint ist, kann man sich sehr leicht auf einem Laptop vor Augen und Ohren führen. Sie sehen das Video, hören den Soundtrack und bleiben vollkommen unberührt – unberührt von E-Piano, Saxophon, Sades Stimme und dem euphorisierten Publikum. Wie es richtig läuft, zeigt der T+A, der aus allen Einzelaspekten ein realitätsnahes Erlebnis macht – merklich besser, als wir es von normalen 2.1-Systemen kennen.

Für diesen Test eignet sich auch Leonard Cohens »Live In London« hervorragend. »In My Secret Life« müssen Chor, Cohens Stimme und die Instrumente eine gemeinsame Form haben, sonst hört es sich an, als ob drei Gruppen den Titel parallel interpretieren. Auch hier schafft der K2 ein zusammenhängendes Bild, dessen Qualität so intensiv ist, dass man einfach weiterschauen und -hören möchte. Auch hier gibt es an der Bildqualität nichts zu meckern. Der Vergleich mit der amtierenden Bild-Referenz Audionet VIP G3 geht zwar zugunsten des Bochumer Edel-Players aus, weil er mehr Bildtiefe vermittelt und Farben mehr Leuchtkraft verleiht, aber weit ist der T+A nicht entfernt.

Hollywood ich komme

Selbstverständlich gehören auch Spielfilmausschnitte zum Test-Repertoire. »Stirb Langsam 4.0« bietet sich in vielfacher Hinsicht an, denn Ton-Dynamik, Schwarz-Werte und Filmmusik stellen gute Bewertungskriterien dar. Kapitel 19 zum Beispiel: John McClane und sein junger Kumpan brechen ein Auto auf und es entspinnt sich ein Dialog über das automatische Rettungssystem, der via schlechte Anlagen klingt, als wäre er in einem Badezimmer aufgenommen worden. Der T+A vermittelt das Geschehen hingegen realitätsnah, auch wenn er nicht ganz die Souveränität physischer sechs oder acht Lautsprecher bietet. Wichtig ist aber, dass er bei Filmen wie diesem den Spannungsbogen akustisch einwandfrei überträgt.

Von mir werdet ihr noch hören!

Um es vorwegzunehmen: Die Anschaffung des K2 M als reine Musikanlage lohnt sich bereits. Sowohl der UKW-Tuner als auch ein angeschlossener iPod zeigen ohne Umschweife, dass die Klangqualität des T+A über dem Durchschnitt liegt. Beim Streaming von Festplatten hängt das Klangniveau von der Sampling-Rate ab. Bereits ab 256 kBit/s im Stereo-Betrieb gibt es kaum noch etwas zu meckern. Spannend ist aber der akustische Sprung, den der CD-Player liefert.

Zum Test haben wir Pat Methenys neues Album »Orchestrion« benutzt. Schon die Wiedergabe vom iPod ist klar, durchgezeichnet, lässt allerdings räumliche Tiefe vermissen und hat keinerlei Potential, den Hörer mit auf die musikalische Reise zu nehmen. Eine Gefahr für ausgefeilte, tiefgründige Musik. Ganz anders springt der K2 mit dem Werk um, wenn die Original-CD im Laufwerk rotiert.

Jetzt sind die feinen Strukturen aufgefächert, der Raum öffnet sich und die nachhaltigste Änderung sind nun leuchtende Klangfarben. Hat man die Scheibe einmal so gehört, wird schnell klar, dass der iPod zwar in punkto Bedienung unschlagbar ist, aber sicher keine Quelle für hochwertige Musikwiedergabe. Beim T+A kann jedoch jeder selbst entscheiden, von welcher Quelle Musik gehört wird – und das mit der Sicherheit, dass der K2 M sie bezogen auf die Preisklasse mit der bestmöglichen Klangqualität anbietet.