Wie recht Denon doch mit dieser Aussage hat: »Die Welt des Musik-Konsums verändert sich.« Quasi als Beleg liefert der Hersteller einen Zeitstrahl mit bedeutenden epochalen Neuheiten der audiophilen Vergangenheit. 1887: Grammophon. 1948: Langspielplatte. 1963: Musik-Kassette. 1982: CD. 1999: MP3. Heute: Streaming. Letzteres ist zum Modewort einer ganzen Branche geworden. Es bezeichnet keine spezifische Gerätegattung oder ein konkretes Abspielmedium mehr, sondern steht stellvertretend für ein Verfahren, das unterschiedlichste Endgeräte in die umfassende Kette der drahtlosen und komfortablen Musikübertragung mit schier unerschöpflichem Fundus mit einbezieht.

Mittlerweile wird mit einer Intensität gestreamt, als habe es DVD, CD und Blu-ray nie gegeben. Nicht nur Musik, auch Filme wandern immer häufiger per Netzwerk von einem zentralen Datenspeicher auf Flachbildfernseher, Smartphone oder Tablet. Und egal, welche aktuelle Studie man auch nimmt: Jede belegt eine explosionsartige Beliebtheitszunahme beim Streamen, die Prognosen für die nächsten Jahre sind glänzend.

Dabei werden nicht nur die technischen Möglichkeiten permanent mehr, auch die Ansprüche der Konsumenten steigen stetig. War es gestern noch völlig in Ordnung, beim Betreten der Wohnung seine Lieblingssongs vom iPhone aus auf den Lautsprecher im Wohnzimmer zu schicken, so stehen heute entsprechende Boxen in der Küche, im Arbeits- und im Schlafzimmer, die ebenfalls auf ihren Einsatz warten. Der Fachmann spricht von »Multiroom«, also der synchronen Beschallung mehrerer Räume. Das mag sich für den Laien zwar unheimlich spannend und attraktiv anhören, gleichzeitig aber auch abschreckend wirken. Denn das Mehrraum-Konzept scheint auf den ersten Blick tiefgehende Fachkenntnisse auf dem Gebiet der Netzwerk-Technik vorauszusetzen, außerdem fortgeschrittenes Programmier-Know-how, um die einzelnen Räume anzusteuern. Stimmt nicht, sagen wir, denn schließlich gibt es »Heos«. Dabei handelt es sich um das neue Multiroom-System aus dem Hause Denon, das zwar eine riesige Funktionsvielfalt bietet, aber dennoch erstaunlich einfach und schnell eingerichtet ist. Um auch Musikfreunden, die sich im Streaming-Bereich bisher noch nicht so gut auskennen, mögliche Berührungsängste zu nehmen, trägt dieser Testbericht deshalb auf den folgenden Seiten auch Züge eines reich bebilderten Workshops.