Die Geschichte dieses Testberichts beginnt mit einer Suche, nämlich der Suche nach dem Testgerät. Wo ist EVA BLU? Gerade noch stand das in ein schönes Bambusgehäuse mit einem Lautsprechergrill aus gewebter Wolle gehüllte Stereo-Musiksystem im Hörraum, um sich an einer Steckdose mit Energie zu versorgen, und nun ist es verschwunden. Des Rätsels Lösung findet sich schnell mit den Ohren, denn aus der Küche kommt Musik. Was folgt, ist das Geständnis der Dame des Hauses, die die Funktion und Ästhetik dieses feinen Audioxperts-Produkts so schnell erfasst hat, dass sie einfach zugreifen musste.

Nur unter Protest bekommt der Autor das Klangholz wieder zu fassen – mit der klar gestellten Bedingung, nach Abschluss der Arbeit für die erneute Herausgabe zu bürgen. Was macht die Attraktivität von EVA BLU aus? Zwei Drittel des rund 400 Euro kostenden Produkts bestehen aus den natürlichen Materialien Holz und Wolle. Genau das ist auch Basis der Namensgebung EVA, was für EnVironmental Audio steht. Damit unterscheidet  sich EVA BLU schon optisch von den meisten Geräten dieser Kategorie, die aus Kunststoff oder Metall gefertigt sind und in den meisten Fällen auf männliche Kundschaft abzielen. Die Form stimmt also bereits, wie sieht es mit dem Inhalt aus?

Zur Beantwortung dieser Frage muss man wissen, dass Audioxperts von einer Gruppe Musikenthusiasten geführt wird, die der »Kopf der Bande«, Eli Harary, um sich geschart hat. Zum Team gehört unter anderem John Fischbach, ein Toningenieur, der Alben von Cassandra Wilson und Stevie Wonder produziert hat. Der Mann weiß also, was Klang bedeutet. Und so ist seine klangliche Abstimmung von EVA BLU eher harmonisch und rund als spektakulär und damit auf Dauer nervig.