Mit dem Clearaudio Anniversary inklusive 12-Zoll-Arm und Stradivari-MC-Tonabnehmer steht ein hervorragende Quelle zur Verfügung. Wir beginnen den Hörtest gleich mit anspruchsvoller Kost von den Fantastischen Vier, denn der Titel »25« macht vielen Analogsystemen Probleme mit seiner Tieftongewalt. Oftmals gerät der pulsierende Bass vollkommen aus der Kontrolle und stört dann mit seinem aufgedunsenen Klang den Gesang. Keine Spur davon ist beim McIntosh zu hören. Massiv, konturiert und mit sauberem Druck schiebt er das Stück Richtung Lautsprecher. Vor allem seine Fähigkeit zur Kontrolle des Signals gefällt uns sehr gut. Keine Frage, der MP100 kommt aus gutem Hause.

Mutige Wiedergabe

Auch mit Adeles Titel »Hello« geht der McIntosh absolut verantwortungsvoll um. Das gilt zunächst vor allem für die Klarheit der Klavierakkorde zu Beginn, zeigt sich dann aber bei der Abbildung der eindrucksvollen Stimme der Britin im Refrain noch deutlicher. Da stellt sich dann schon die Frage, ob viele andere Phonovorverstärker so schlecht oder der McIntosh einfach so gut ist. So verleiht er der Stimme auch eine hohes Maß an Natürlichkeit und Wärme, also Eigenschaften, die mit anderen Geräten gänzlich fehlen. Was bei Wettbewerbern eine Tendenz zur Blutleere hat, kommt hier mit einem wunderbaren Schmelz und einer dynamischen Durchschlagskraft, die akustisch in die Richtung der großen Audionet-Phonovorverstärker geht. Dazu gehört auch, dass der MP100 ein überragendes Maß an Auflösung bietet.

Mit Details und feinsten dynamischen Schattierungen verwöhnt uns der Amerikaner dann beim »Girl From Ipanema«. Spätestens beim Einsatz des Saxophons ergeben sich gleich mehrere Schlussfolgerungen: Musik von Schallplatte klingt fantastisch, McIntosh wird mit dem MP100 in viele vorhandene Anlagen quasi durch die Hintertür erfolgreich einbrechen, und schließlich lässt sich diese Qualität auch noch digitalisieren. Jedem Skeptiker können wir an dieser Stelle nur den klanglichen Vergleich empfehlen. Für i-fidelity.net wäre es keine Überraschung, wenn man sich anschließend gegen das digitale und stattdessen für das analoge Quellmaterial entscheidet.