Der Genesis One ändert nichts, aber auch gar nichts an den klassischen HiFi-Kriterien der angeschlossenen Komponente. Bass, Mitten, Höhen, klangliche Abstimmung – hier passiert nicht wirklich viel. Die räumliche Abbildung gelingt minimal großzügiger und präziser, der Bass vielleicht in Ansätzen straffer, aber das ist nicht wirklich weltbewegend. Es ist die Art und Weise, wie die Musik auf einmal wiedergegeben wird – ihre absolute Natürlichkeit, diese Lösgelöstheit von der Anlage, das schaffen normalerweise nur richtig gute analoge Quellen. Doch jetzt  gelingt dies auch digitalen Komponenten, die sicher in der noch bezahlbaren Kategorie angesiedelt sind und von denen ich eine solche Performance nie erwartet hätte.

Den Abend habe ich dann mit »Within My Walls« des Idan Raichel Project, einem israelischen Konzeptmusiker, fortgesetzt. Orientalische Klänge mit Gesang in hebräischer Sprache ergeben eine sehr intensive und emotionale Musik, die ich selten so involvierend gehört habe. Den Abschluss machte dann das tolle Duo George Benson und Al Jarreau mit »Givin' It Up« – geniale Musik genial wiedergegeben.

Funktioniert das auch analog?

Für digitale Quellen scheint mir der Genesis One also ein absolutes Muss zu sein, denn diese Stromversorgung macht aus jedem guten Digitalgerät eine veritable Musikmaschine. Wie sieht es aber auf analoger Seite aus? Ich bin davon ausgegangen, dass sich hier in meiner Konfiguration nicht mehr viel tun wird. Erst vor kurzem habe ich mir für meinen Roksan Xerxes X das große Reference-Netzteil gegönnt, welches zum Preis einer guten Einsteigeranlage den Besitzer wechselt. Die für einen kleinen Synchro-Motor total überdimensioniert erscheinende Stromversorgung mit ihrem riesigen Trafo, satt Kapazitäten und Spannungsstabilisatoren verpasste dem Xerxes X einen unbeschreiblichen klanglichen Schub – was also sollte da mit dem Genesis One noch gehen?

Aber manchmal wird auch ein HiFi-Tester, der meint, seine Anlage in- und auswendig zu kennen, überrascht. Nein, dieser gewaltige Performance-Gewinn, welcher der Genesis One bei den digitalen Geräten brachte, den gibt es bei meinem ausgewogenen Plattenspieler nicht mehr. Aber trotzdem ist der Unterschied deutlich zu hören. Den Weg der Verbesserung, welcher das Reference-Netzteil schon eingeschlagen hat, wird hier weitergegangen. Das Ergebnis ist noch mehr Ruhe im Klangbild, die Musik ist noch losgelöster von der Anlage mit minimal mehr räumlicher Präzision – mit dem Genesis One ist einfach noch mehr Emotion und Fußwippfaktor im Spiel.

Egal ob digitale oder analoge Quelle – wer seine Anlage klanglich aufrüsten möchte, sollte sich auf jeden Fall mit dem Isotek EVO 3 Genesis One auseinandersetzen. Sie werden Ihre Anlage nicht wiedererkennen – versprochen.