Neben dem in vier Farbausführungen erhältlichen Gehäuse sind selbstverständlich sauber konstruierte Chassis für die Musikwiedergabe verantwortlich. In den Epicon-Lautsprechern setzte Dali erstmals für den Antrieb ein Material namens SMC ein. Die Abkürzung steht für »Soft Magnetic Compound«. Dieses Material liefert auf der einen Seite einen hohen magnetischen Fluss und auf der anderen Seite eine niedrige elektrische Durchflussmöglichkeit. Dies führt dazu, dass mechanische Verluste im Antrieb verringert werden, was eine deutliche Verringerung des Verzerrungsniveaus zur Folge hat. Davon profitieren beide 16,5-Zentimeter-Chassis in der Rubicon 6.

Mit Einführung dieser Technik für den Tiefmitteltonbereich ergänzt Dali die seit vielen Jahren charakteristische Hochton-Hybrid-Einheit. Diese besteht aus einem 29-Millimeter-Kalottenhochtöner, der bereits ab 2,6 Kilohertz arbeitet, sowie einem magnetostatischen Bändchen, welches ab 14 Kilohertz aufwärts für eine verbesserte räumliche Abstrahlung sorgen soll. Zusammen decken sie laut Hersteller den Bereich bis 30 Kilohertz ab. Neu in der Rubicon ist die Spule der Kalotte. Früher war diese aus reinem Kupfer gefertigt, jetzt setzt Dali einen aluminiumbedampften Kupferdraht ein, der aufgrund seines geringeren Gewichts dem Signal exakter folgen kann. Für das Klangbild bedeutet das höhere Präzision und griffigere Plastizität.

Kurzer Dienstweg

Damit die Chassis ihrer Konstruktion gemäß optimal arbeiten können, bekommen sie ihre Frequenzanteile von der direkt auf die Rückseite des Bi-Wiring-Terminals montierten Weiche. Kennzeichen der Dali-Frequenzaufteiler sind wenige, dafür aber vernünftige Bauteile. Ansonsten wird wie bisher die Maxime der kurzen Wege befolgt, damit Impulse auch an den Chassis ankommen und nicht schon im Inneren des Gehäuses stecken bleiben.

Bevor sich die Rubicon 6 im Hörraum beweisen kann, müssen unter jeden Lautsprecher vier kleine Metallarme geschraubt werden, die mit höhenverstellbaren Spikes für die akustische Ankopplung an den Fußboden sorgen. Wie bei allen Dali-Schallwandlern wird eine parallele Aufstellung empfohlen. Zur Rückwand sollten mindestens 50 Zentimeter und zu den Seitenwänden mindestens 30 Zentimeter Abstand eingehalten werden. Werden diese Werte unterschritten, kann es zu einem übermäßigen Tieftonanteil in der Wiedergabe kommen, aber vor allem wird die Räumlichkeit beschränkt.

In unserem Testraum erwies sich die Kombination aus Dali-Lautsprechern und Audionet-Elektronik einmal mehr als Segen. Mit dem Vollverstärker SAM G2 hat die Rubicon 6 einen kongenialen Spielpartner. Verbunden waren die beiden wahlweise über das preiswerte QED XT-40 und das sensationell passende HMS Concertato in Single-Bi-Wiring-Ausführung. Da der Testlautsprecher bereits gut eingespielt war, können wir zum Thema Einspielzeit keine Angabe machen. Aus Erfahrung mit dem Hybrid-Hochtöner wissen wir aber, dass eine Dali mindestens 40 Stunden, besser 70 Stunden vor dem ersten ernsthaften Hören gespielt haben sollte.