Es gibt Pressemeldungen, die einem erst beim zweiten Lesen neugierig machen. Dazu gehörte auch die Ankündigung eines Clearaudio-Netzteils für die Innovation- und Ovation-Serie. Die Professional Power 24V getaufte Komponente schließt die Lücke zwischen dem mitgelieferten Standardnetzteil und der Akku-Variante Smart Power 24V. Spannend ist dabei allerdings, dass der neue, in Silber und Schwarz erhältliche Power-Zylinder mit 690 Euro nur rund ein Viertel der akkubasierten Ausführung kostet. Damit laden die Erlanger Analogspezialisten einen deutlich größeren Kundenkreis dazu ein, an dieser durchaus klangrelevanten Stelle zu investieren. Die Frage ist nur, ob sich der Austausch des mitgelieferten Netzteils lohnt.

Basis der Energieversorgung beim Professional Power 24V ist ein 11-Watt-Ringkerntrafo. Dessen gewandelte Spannung wird in drei Elkos mit in Summe 20.400 Mikrofarad gespeichert, die eine prinzipbedingte Filterwirkung mit sich bringt. Brummanteile werden so beispielsweise eliminiert. Laut Clearaudio ist es diese hohe Kapazität, die den Unterschied zum normalen Netzteil ausmacht. Aber wo kommen die klanglichen Unterschiede her? Sind 24 Volt nicht immer 24 Volt? Es wäre eine rhetorische Frage, wenn der angeschlossene Motor mit immer gleichem Drehmoment arbeiten könnte. Das funktioniert aber bei Dynamikspitzen, sprich weiten horizontalen Auslenkungen des Abtasters in der Rille, nicht. Der Leistungsbedarf des Motors ändert sich also in Abhängigkeit von der Musik. Ziel ist aber selbstverständlich, dass die 33 Umdrehungen der Schallplatte pro Minute möglichst konstant gehalten werden. Bei den technischen Voraussetzungen des Professional Power 24V sollte sich folglich ein klanglicher Unterschied ergeben.

Das 1,1 Kilogramm wiegende Netzteil steht sicher auf drei Füßen aus Gummi. Die 24 Volt Versorgungsspannung werden über ein festinstalliertes, 1,3 Meter langes Kabel zum Anschluss des Plattenspielers geleitet. Für die Versorgung des Professional Power 24V ist ein Netzkabel mit Kaltgerätekupplung notwendig – auch hier lohnt es sich, in einem zweiten Schritt mit einer optimierten Leitung zu arbeiten. Sollte wider Erwarten ein Brummen auftreten, dann kann die vorhandene Erdklemme Abhilfe schaffen – i-fidelity.net hatte in diesem Zusammenhang nicht ein einziges Mal ein Problem. Den Betrieb zeigt eine dezente, in der Helligkeit dimmbare blaue LED auf der Front des Netzteils an.