Eine unter Musik- und Klangbegeisterten gerne gestellte Frage lautet häufig: »Aus welchen Komponenten bestand denn Deine erste Anlage?« Sicher, der Hardware und insbesondere den Lautsprechern wird dabei stets besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Doch um ein Gespür für die sensiblen Bestandteile einer Anlage zu bekommen, sind andere Faktoren mindestens genau so entscheidend. Denn schließlich reicht ein Musiksystem in seinem Gesamtumfang von der Steckdose bis zur Lautsprechermembran. Damit ein vernünftiges Klangresultat zustande kommt, braucht es neben sorgfältig ausgewählten Geräten zusätzlich handwerkliche Fähigkeiten und Erfahrung. Beim Blick in die eigene High-End-Biographie stellt der Autor fest, dass es gar kein Schallwandler, Plattenspieler oder Verstärker war, der die Faszination für hochwertige Musikwiedergabe weckte, sondern der Austausch des Lautsprecherkabels.

Dazu brauchte es 1982 den Titel »Private Investigations« von den Dire Straits und die Canton Quinto 510, einen kompakten Dreiwege-Lautsprecher. Nachdem ich das Standard-Litzenkabel durch eine 2,5-Quadratmillimeter-Stegleitung aus sauerstofffreiem Kupfer ersetzt hatte, öffnete sich die Tür in Richtung einer klanglichen und musikalischen Welt, welche ich bis heute schätze und vor allem nicht missen möchte. Mittlerweile haben Verbindungskabel vielfach »Komponenten-Status« erreicht, weil sie zum einen tatsächlich ein massive tonale Einflussgröße sind und zum anderen, weil die Preise heute locker bis in den vier- oder sogar fünfstelligen Bereich hineinreichen. Keine Frage, das erschwert den Ein- beziehungsweise Umstieg erheblich. Doch endet das Kopfschütteln, ob es denn nicht eine preiswerte und vernünftige Möglichkeit gibt, Signale vom Verstärker zum Schallwandler zu transportieren, mit dem heutigen Tag.

Seit über vierzig Jahren entwickelt der englische Hersteller QED Lautsprecherkabel. Während das Modell Supremus (2 x 3 Meter, 1.500 Euro) die Spitze des Machbaren darstellt, kommt nun am Einstiegspunkt das XT25 (2 x 3 Meter, 119 Euro konfektioniert) hinzu. Geradezu schockierend ist der von den Entwicklern getriebene Aufwand. Das Kabel besteht aus zwei parallelen Leitern. Für den eigentlichen Signaltransport kommen sauerstofffreie Kupferlitzen zum Einsatz, die um einen Hohlleiter gewickelt sind. Damit soll der »Skin-Effekt« vermieden werden, der in der Hauptsache darin besteht, dass mit zunehmender Frequenz der Transport des Signals immer näher an den Rand des Leiters rückt. Dort wird die Stromdichte größer, was sich nachteilig auf den Klang auswirken kann. Aus diesem Grund erfolgt beim QED-Kabel der Signaltransport nicht über einen dicken Kupferstrang, sondern über zehn gebündelte Leitungen, die aus jeweils 19 Einzelsträngen geformt und verdrillt angeordnet sind.