Im Hörraum warteten der Clearaudio Anniversary, bestückt mit dem MC-Tonabnehmer Stradivari, und der Avid Ingenium mit ProJect-Tonarm und Benz ACE L-System auf ihren Einsatz. Vom Oehlbach-Phono übertrugen wir die Signale per HMS Duetto zum Audionet SAM G2. Zunächst erfolgte die schrittweise Pegelerhöhung im Leerlauf, da brummte nichts und es rauschte im Verhältnis auch sehr wenig. Gute Bedingungen für den Hörtest sind somit geschaffen.

Er klingt hochanständig

Bill Withers singt gefühlvoll über »Grandmas Hands«, und diese Stimmung kommt an. Basis dieser klanglichen Qualität ist das Avid-Laufwerk, das in Kombination mit dem ProJect-Tonarm und dem Benz-System entspannt und auf solidem Fundament spielt. Zudem geht dem Oehlbach jegliche Aggression ab, die oftmals die Disqualifikation für kleinere Phono-Pres bedeutet. Der im Unterschied dreimal so teure Lehmannaudio Decade fächert den Raum zwar weiter auf, aber er zeigt auch, dass die Grundspielart des Oehlbachs passt. Das wird dann auch bei Stimmen klar, die mit viel Schmelz und gutem Realitätsgespür in den Raum projiziert werden. Was den Testern auch gefällt, ist der Umgang mit Tief- und Mittelton, die sowohl über ausreichend Druck als auch über eine klare Kontur verfügen.

Kommen die Signale vom Clearaudio, ändert sich klanglich nicht viel. Das bedeutet, dass der Oehlbach mit dem Avid-Laufwerk bereits bestens bedient ist. Schmunzelnd freuen wir uns über die Musikalität, die von dieser Kombination ausgeht. Und allem Wachstum hochauflösender Musikfiles zum Trotz: Diese Art Musik zu hören ist noch lange nicht von gestern, auch im analogen Bereich steigen die Absätze ja gerade wieder. Uns würde es folglich nicht wundern, wenn LPs die CDs sogar noch überdauern.