Hier gibt es aber nicht nur zählbar mehr für das Geld. Auch in Sachen anspruchsvoller Technik wird nicht gespart. Durch ein strömungsgünstiges Design und die großzügige Hinterlüftung der Zentrierspinne werden Kompressionseffekte vermieden. Die Konstruktionsweise des Treibers regt die Polypropylenmembran zu einem außergewöhnlich großen Hub an. Als Folge dieser Maßnahmen erreicht dieser Regallautsprecher eine sehr respektable untere Grenzfrequenz von 52 Hertz (-3 dB). Ein Wert, den manche Standbox vergeblich anstrebt.

Sicher verpackt

Seinem großen Format entsprechend sitzt der Tiefmitteltöner in einem üppig bemessenen Gehäuse aus 19-Millimeter-MDF-Platten. Zusätzliche Innenverstrebungen dienen der mechanischen Stabilität und Vermeidung von Gehäuseresonanzen. Zwei Bassreflex-Öffnungen auf der Rückseite wirken zusätzlich tieftonunterstützend, verlangen aber bei der Aufstellung nach einem geringen Abstand zur Wand.

Als Anschlussfeld finden wir ein Terminal mit Bi-Wiring/Bi-Amping-Möglichkeit. Ob das in dieser Preisklasse wirklich Sinn macht, könnte bei einer Revision des Speakers überdacht werden. Ich meine – eher nicht. Praxisorientiert hingegen ist die von Nubert in Form eines Kippschalters gerne angebotene Möglichkeit des klanglichen Fein-Tunings: unten = linear, oben = brillant. Das ist je nach Raum, Aufstellung, Klangmaterial und Vorlieben einzustellen. Beim Hörtest entschieden wir uns für den linearen Weg.

nuBox im Ring

Obwohl die nuBox 383 nominell als Regal-Lautsprecher geführt wird, haben wir für die Hörsessions eine freie Platzierung des 11-Kilo-Schwergewichts auf einem 60 Zentimeter hohen Metallständer gewählt – leicht eingewinkelt (ca. 15 Grad) in Richtung Hörplatz, 30 Stunden vorab eingespielt mit gemischtem Musikprogramm. Auf geht’s!

Die Wiedergabe des epischen Eröffnungstracks »Weight Of Love« vom jüngsten Album »Turn Blue« der Black Keys begeistert schon nach den ersten Takten. Beim Einsatz des Schlagzeugs verblüfft die – nicht zuletzt der Stärke des Bass-Schubs geschuldete – Glaubwürdigkeit der Wiedergabe. So muss ein Drum-Set klingen! Die charismatische Stimme von Dan Auerbach sowie seine elegischen Gitarrenlinien werden absolut involvierend übermittelt. Wie auch manche produktionstechnische Kniffe über die nuBox gut »erhörbar« werden – was nicht leicht ist, stellt das radiogerecht produzierte Album wahrlich kein audiophiles Kleinod dar.