Dass es Magnat mit dem audiophilen Anspruch ernst ist, beweist nicht nur der Einsatz einer Röhre in der Vorstufe, sondern auch die Hinzunahme des erfahrenen Elektronikers Walter Fuchs bei der Entwicklung des Phono-Zweigs. Darin kümmern sich besonders rauscharme Operationsverstärker um die winzigen Signale von MM-Tonabnehmern, wobei der Anschluss von High-Output MC-Systemen ebenfalls möglich ist. Weitere Anpassungsmöglichkeiten für Kapazität oder Widerstand fehlen aber. Den klanglichen Charakter des Hybrids soll die Doppeltriode vom Typ ECC88 prägen, bevor die vorverstärkten Signale durch den Leistungsverstärker-Chip der Endstufen-Sektion auf Transistor-Amp ähnliches Niveau angehoben und zu den Lautsprechern geschickt werden.

Take-off statt no-go

Im CD-Durchgang musizierte der MA 400 anmutig und fein und verwies sogleich auf seinen durch die Röhre bestimmten Charakter. Sehr schön traten seine Vorzüge etwa bei von Akustikgitarren dominierten Titeln in Erscheinung, wie Lynard Skynards »The Last Rebel« (»Endangered Species«, Sony Music) oder Kansas' »Dust In The Wind« (»Dust In The Wind – Kansas Best«, Zounds): Mit wunderbar transparenten Höhen, gleichzeitig satt und voll erklingenden Saiteninstrumenten untermauerte er den Eindruck der eher warmen und weichen Abstimmung.

Dass der MA 400 trotz zweierlei Herkunft letztlich ein ganzer Kerl ist und auch mit relativ bescheidenen Leistungsreserven richtig rocken kann, wurde nach einem beherzten Dreh am Lautstärke-Regler schnell klar. So fuhr dem Autor spätestens beim Police-Klassiker »Message In A Bottle« (»Live!«, Universal Music) in der tollen Aufnahme vom November 1983 in Atlanta ein »Yes, he can« durch den Kopf. Stewart Copelands lustvolles Schlagzeug-Gedresche, Andy Summers geniale Gitarren-Riffs und Stings filigrane Bass-Arbeit stellte der Magnat auch noch bei verhältnismäßig hohen Pegeln sauber, gut durchhörbar und recht stressfrei heraus.

Im Phono-Durchgang gab der MA 400 weiter Dampf, wobei er sich auf die Tugenden seiner Hochpegel-Eingänge besann. Kraftvoll und energiegeladen gelang es ihm, im Tief- und Mitteltonbereich überzeugend jenen druckvollen Beat aus Schlagzeug und Bass auf-zubauen und zu halten, der Bruce Cockburns »Lovers In A Dangerous Time« (»Stealing Fire«, Pläne) unermüdlich nach vorne treibt. Queens »Is This The World We Created?« (»The Works«, EMI) wiederum perlte mit kristallklaren, nie zur Schärfe neigenden Höhen und Freddie Mercurys voluminöser Stimme aus den Chassis weit und tief in den Raum.