Diese agile Präsentation setzt der DRA-100 in einem handelsüblichen Wohnzimmer zusammen mit den kleinen Kompakt-Lautsprechern auf Wunsch auch erstaunlich pegelfest um – ohne besonders angestrengt zu wirken. Nur wenn die Quadratmeterzahl deutlich über 30 liegt, müsste man nachlegen: Dann lässt sich der Netzwerk-Receiver via »Analog Out« aber leicht durch eine weitere Endstufe, Aktiv-Lautsprecher oder Subwoofer kräftigen. Unter gewöhnlichen Umständen braucht man das aber nicht – da spielt der schmucke Denon ganz alleine überzeugend muskulös auf.

Das Mehrwege-Prinzip

Gerade bei Hi-Res-Dateien ist die Leistungsfähigkeit des hauseigenen WLAN von extremer Bedeutung. Schieben Sie es nicht auf den Denon, wenn es Aussetzer gibt – es liegt am WLAN. Falls dort Hürden auftreten, ist das aber kein Problem: Der DRA-100 verarbeitet hochauflösende Dateiformate auch direkt von einer USB-Festplatte, die am Front-Eingang ankert. Denn bei diesem Netzwerk-Receiver führt oft mehr als nur ein Weg zum Ziel.

Grundsätzlich pflegeleichter als bei großen hochauflösenden Files gerät die kabellose Wiedergabe im gewohnten 16 Bit/44,1 Kilohertz-Format. Thomas Newmans faszinierender »American Beauty«-Soundtrack begeistert auch als herkömmlicher CD-Rip durch die besonders feine Aufnahme-Qualität. Das markante Xylophone-Motiv und die rasanten Tablas bei »Dead Already« bildet der Denon präzise ab, kontrolliert druckvoll auf den Punkt, transparent, aber nicht überbrillant.
Daran dürften sein jitter-reduzierendes Master Clock Design sowie das Advanced AL 32 Processing ihren Anteil haben. Dabei werden Signale durch digitale Filter und Noise-Shaping nicht nur in der Auflösung auf 32 Bit erweitert, sondern durch ein intelligentes Upsampling auf bis zu 192 Kilohertz ergänzt. Störende Quantisierungsverzerrungen entfallen, was selbst in extrem leisen Musikpassagen zu einer störungsfreien Wiedergabe führt. Das Ergebnis: ein erheblich erweiterter Dynamikbereich.

Von diesen bisher den Denon-High End-Modellen vorbehaltenen Technologien profitiert der Netzwerk-Receiver erheblich. Doch damit nicht genug: Auch durch vergangene Generationen von Netzwerk-Playern, den jüngeren USB-DACs und dem kabellosen HEOS-System hat der traditionsreiche Konzern eine umfassende moderne Audio-Kompetenz aufgebaut, die sich bei dem rundherum gelungenen DRA-100 jetzt deutlich auszahlt.