Form ohne Inhalt

Samsung lockt potenzielle Käufer zusätzlich mit dem Versprechen, beliebige Fernsehinhalte in 3D umzuwandeln. Hier dürften die Marketing-Strategen jedoch schnell in Erklärungsnöte geraten. Denn diese Zusatzfunktion bringt – trotz manueller Einstell-Optionen – so gut wie gar nichts. »Marienhof«, »heute journal« oder »das aktuelle sportstudio« wirken zwar räumlicher, dafür geht jedoch die Schärfe verloren. Nach einem intensiven Oktoberfest-Besuch stellt sich ein ähnliches Seh-Erlebnis ein. Und es gibt keinen Grund dafür, das exzellente 2D-Bild des Samsung-Fernsehers gegen ein ziemlich bescheidenes in 3D einzutauschen. Da sollte einem auch die Zeit zu schade sein, die man nach dem Ablegen der Shutter-Brille benötigt, um sich wieder an die Umgebung zu gewöhnen.

Mit dem Samsung ins Internet

Viel mehr Bewunderung als die vermeintliche TV-Zukunft verdient das sogenannte Internet@TV-Portal von Samsung. Einen kabelgebundenen Netzwerkanschluss vorausgesetzt, entführt der Samsung seine Zuschauer ins Internet. Ob Videos bei YouTube oder ein Besuch bei Facebook oder Google Maps: Das Portal ist leicht zu bedienen, reagiert zwar etwas langsamer als auf einem PC, aber immer noch flott, und es bietet jede Menge Unterhaltung und Information, nicht nur in Werbepausen. Spezielle Apps – bekannt von Apples iPhone oder iPad – bringen Nachrichten, Sport, Spiele und Infos auf den 40-Zöller. Eine 3D-Brille müssen Sie dabei glücklicherweise nicht tragen.

Ein weiteres Lob verdient sich der Media-Player, der über zwei USB-Buchsen am Gerät aktiviert werden kann. Neben Fotos spielt der Samsung auch Musik ab, die auf Speichersticks abgelegt ist. Die Bedienung erklärt sich von alleine, die Optik wirkt frisch, und die Dateien lassen sich nach Titel, Datum und Genre sortieren. Eine Besonderheit stellt die Aufnahme-Funktion dar. Über diese können TV-Sendungen auf eine USB-Festplatte oder einen USB-Stick aufgezeichnet werden. Im Test musste der Datenträger dazu erst formatiert werden, damit er korrekt erkannt wurde. Achtung, dabei gehen alle Daten verloren. Das sogenannte Time-Shifting, also das Anhalten einer Live-Sendung und deren zeitversetzte Wiedergabe, klappt problemlos. Aufnahmen können über den Elektronischen Programmführer (EPG) programmiert werden. Dieser informiert oben links in einem Fenster über die laufende Sendung und ist auch für den Hörfunk zu gebrauchen.

Zusätzlich hat der Samsung einen Bild-in-Bild-Modus und diverse Öko-Einstellungen an Bord. Ein Sensor erfasst die Helligkeit im Raum und passt das Bild dann an die entsprechende Umgebung an. Wird die Energiespar-Option aktiviert, regelt der Flat-TV ein wenig die Displayhelligkeit nach unten. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass sich der Fernseher automatisch in den Stand-by-Betrieb versetzt, sobald kein Signal mehr anliegt.

Angesichts der extrem flachen Bauweise ist die Tonqualität des UE40C8790 vollkommen in Ordnung. Stimmen lassen sich bei Bedarf zusätzlich in den Vordergrund heben. Eine Konzertatmosphäre ist aufgrund der fehlenden Dynamik sowie mangelnder Bässe und Höhen aber nicht reproduzierbar. Für einen Spielfilm reicht’s jedoch allemal.