Die serienmäßige Einmess-Automatik von Marantz überzeugt. Einfacher geht es nicht. Sollten Sie ein wenig experimentierfreudig sein, so probieren Sie unbedingt die Audyssey MultEQ Editor App aus. Das Programm läuft auf Smartphones und Tablets mit den Betriebssystemen iOS und Andoid und ist ausnahmsweise mal nicht gratis, sondern kostet das stolze Sümmchen von 20 Euro. Aber diesen Anschaffungspreis ist sie wert, denn die Möglichkeiten der Lautsprecher-Individualisierung und -Anpassung sind enorm. Um die Einmessung der Boxen müssen Sie sich auch hier nicht kümmern. Dies geschieht vollautomatisch über bis zu acht Messpunkte, drei müssen es mindestens sein. Berücksichtigt werden dabei so gut wie alle relevanten Parameter, die Auswirkungen auf den Klang haben, unter anderem Entfernungen, Frequenzen und Bassmanagement. Und jetzt kommt die Besonderheit: Eine Grafik zeigt Ihnen über eine Kurve an, welche Lautsprecherkorrekturen in welchem Bereich vorgenommen wurden. Sie sehen die Kurve vor und nach der Optimierung und erkennen dadurch die Problembereiche, die sich akustisch in Ihren eigenen vier Wänden ergeben. Gefällt Ihnen das neue Setup nicht? Ein Fingertipp und Sie nehmen das alte. Oder Sie legen über den Kurven-Editor selbst Hand an, modifizieren das Klangverhalten, verschieben einzelne Punkte der Kurve. Dies geschieht immer paarweise, also beispielsweise für die Frontboxen. Auch die Performance des Subwoofers können Sie auf diese Weise verändern. Die Möglichkeiten sind beinahe unbegrenzt, Sie können nichts verkehrt machen.

Millionen Songs großer Streaming-Plattformen

Ohne externen Verstärker realisiert der SR6013 wahlweise 7.1.2- und 5.1.4-Konfigurationen, mit Verstärker ist sogar ein 7.1.4-Setup möglich, bei dem also sieben Lautsprecher und ein Subwoofer im Raum verteilt werden und vier zusätzliche Boxen für die Höheneffekte verantwortlich zeichnen. Pro Kanal liefert die Endstufe bis zu 185 Watt. Den lernfähigen Kunststoff-Signalgeber kennt man bereits von anderen Marantz-Geräten. Der Druckpunkt der Tasten könnte ein wenig exakter sein. Insgesamt ist der Bedienkomfort durch die logische Tastenanordnung jedoch sehr hoch. Das trifft auch auf den AV-Receiver selbst zu, der den Nutzer durch zahlreiche Erklärtexte und ansprechende Schaubilder an die Hand nimmt und beispielsweise durch die Einrichtung führt. Zu den zahlreichen Optionen gehört es auch, den SR6013 Teil eines Multiroom-Verbunds werden zu lassen. Bei Marantz und Denon hört die Mehrraum-Technik auf den Namen HEOS. So kann man Lautsprecher, Soundbars, CD-Player und AV-Receiver miteinander koppeln und Musik über die kostenlose HEOS-App für Android, iOS und Kindle Fire auf allen oder nur bestimmten Komponenten abspielen, die man in unterschiedlichen Hörzonen gruppiert. HEOS ist seit dem Jahr 2014 auf dem Markt und dementsprechend schon sehr ausgereift, die App läuft stabil und erklärt sich von alleine. Nicht nur eigene Musik, sondern auch Millionen Songs großer Streaming-Plattformen lassen sich auf die angeschlossenen Lautsprecher übertragen. Der SR6013 unterstützt neben Spotify Connect und Amazon Music auch Tidal, Deezer und Napster und gestattet es, Tausende Radiosender zu durchforsten, die rund um den gesamten Erdball verteilt sind. In unserem Test war es dem Receiver egal, ob er per Ethernet-Kabel oder via WLAN ins Netzwerk eingebunden wurde: In jedem Fall lieferte er schnelles und stabiles Streaming ohne Wartezeiten.