Den Antrieb für die mit 26,5 Millimeter recht lange Schwingspule bietet eine Endstufe, die dauerhaft 170 Watt locker macht und kurzfristig nochmal 50 drauflegen kann. Es gibt einen richtigen Netzschalter und einen kleinen Schiebeschalter für wahlweise Dauer-Stand-by, automatische Einschaltung per Musiksignal und Dauer-An. Ein Phasenschalter invertiert bei Bedarf die Membranbewegung. Ein Drehreglerpaar justiert Pegel und die obere Grenzfrequenz. Neben den zwei üblichen Cincheingängen gibt es einen mit LFE beschrifteten Eingang, der ungefiltert ist und das fertig gefilterte Signal aus einem Surroundverstärker entgegennimmt.

Viel Bewegung für viel Klang?

Nach der äußerlichen Begutachtung wuchteten die Tester das dänische Sextett ins Testkino. Die Kombination verspricht gut zusammenzuspielen, denn alle Lautsprecher verwenden die selben Hochtonkalotten und die gleichen Papiermembran-Koni, diese nur eben in verschiedenen Dimensionen. Auch die mit je zwei Koni bestückten Standlautsprecher und der Vokal-Center arbeiten wie die kleine Regalbox als Zweiwege-Konstruktion und bieten damit sogar eine ähnliche Filterung in der Frequenzweiche. Andererseits ergibt sich durch die Kombination der größten Membranen in den Frontlautsprechern und den kleinsten der Serie ein mögliches Ungleichgewicht in der akustischen Potenz und der Impulswiedergabe der Lautsprecher. Die Potenz lässt sich durch geschicktes Filtern im Bassmanagement des AV-Verstärkers gut kompensieren, denn man kann ja die langwelligen, tiefen Frequenzen, die nach mehr Membranfläche rufen, auf den Subwoofer umlenken.

Nach sorgsamer Verkabelung mit den Oehlbach-Lautsprecherkabeln Twinmix und einer langen NF-Strippe 214 zum Subwoofer konnte es losgehen. Das Audyssey XT32 des frisch upgegradeten Denon AVC-A1HD kümmerte sich nach fünf gemittelten Messungen um den Abgleich und kam zu dem wenig überraschenden Schluss, dass die kleinen Dalis alle ungefähr gleich laut spielen und tonal ähnlich klingen. Da die Akustik des Testkinos dank akustischer Maßnahmen von RTFS auch keine größeren Probleme mehr aufweist, konnten die Tester nach kurzer Verifizierung die Equalizer des Audysseys getrost abschalten. Tipp: Probieren Sie das selbst einmal – und  schalten Sie die EQs ab. Ändert sich das Klangbild signifikant, dann besteht noch ein deutliches Problem mit Ihrer Akustik oder der Positionierung Ihrer Lautsprecher. Doch zurück zum Zensor-Test. Am ausgewogensten klang die Bühne mit parallel ausgerichteten statt angewinkelten Frontlautsprechern.

Nachtigall, ick hör Dir trapsen

Schon wenige Takte des ersten Musikstücks ließen Erinnerungen an den Test der Ikon-Mk2-Serie aufkommen. Das Klangbild tendiert zur Klarheit und Kontur. Nur erreichten die clever designten Gewebekalotten nicht ganz die Auflösung des Bändchen-Hybrid-Hochtöners der Ikon, aber die Höhen strahlten sehr mühelos und ohne jede Schärfe. Das kam der »XXL«-Aufnahme der Big Phat Band über DVD-Audio in 96 Kilohertz und 24 Bit in Surround sehr zugute, denn gerade die fetzigen Holz- und Blechbläser der Big Band, die im 360-Grad-Panorama um den Hörer stehen, können sonst sehr schnell nervig wirken.