Schritt zwei auf dem Weg ins Vergnügen

So, nun hatten die Tester alles ausgepackt und laut Anleitung zumindest innerhalb des Bose-Sets aufgebaut und angeschlossen. Nun galt es, den Fernseher per HDMI an den entsprechend beschrifteten Ausgang der Lifestyle-Konsole anzuschließen, denn mangels eigenem Display kommuniziert das V35 nur per Bildschirmanzeige. Nicht ganz richtig, die neue bidirektionale Bose-Funkfernbedienung verfügt über ein zweizeiliges Display. Doch der Handgeber irritierte die Tester zunächst, wollte dieser doch keinen Mucks von sich geben, obwohl frische, richtig gepolte Batterien eingelegt waren. Selbst die Tastenbeleuchtung ließ sich nicht einschalten. Ein Studium der Bedienungsanleitung führte zunächst auch nicht weiter. Schließlich stellte sich heraus, dass die Konsole bei ihrer Erstaktivierung mittels Power-Taste hinter der Frontklappe per Funk auch die Fernbedienung initialisiert.

Den richtigen HDMI-Eingang am TV gewählt, meldete sich das Lifestyle-System zunächst vorbildlich mit einer Sprachauswahl. Ab hier greift das Unify-Konzept wirklich gut, und die ausführlichen Texte und Symbole leiten den Anwender sehr detailliert und in kleinen, verständlichen Schritten durch die weitere Einrichtung des Systems. Nach einem kurzen Check mit Testtönen, ob alle Lautsprecher korrekt angeschlossen und an der richtigen Stelle im Raum positioniert sind, kommt die Aufforderung zum Kalibrieren des Systems mittels Boses ADAPTiQ-Systems. Dazu entnimmt man der letzten noch jungfräulichen Verpackung die Messmikrofone, die wie ein Kopfhörer an einem Bügel befestigt sind. Unify unterstützt den Nutzer bei der korrekten Verkabelung der Mikrofone an der Konsole, erklärt, wie man sie richtig aufsetzt und dann an fünf Positionen die Messungen durchführt. Bei dieser Prozedur ist der Anwender nur ein Roboter, der Schritt für Schritt den Anweisungen folgt und einfach die Messtöne aufnimmt. Dabei ist absolutes Stillsitzen angesagt, sonst meckert das System und fordert zur Wiederholung auf. Falsch machen kann man da in der Tat fast nichts. Der Vorgang ist langweilig, aber gut nachvollziehbar und nach etwa zehn Minuten erledigt.

Eine Frage der Software

Dann schaltete sich bei den Testern wieder ihr Fachwissen ein: Auch wenn die Anleitung es an dieser Stelle nicht vorschreibt, sollte man die Firmware checken. Schließlich bestehen aktuelle Geräte wie die Bose-Konsole, moderne Fernseher, Sat-Receiver oder Blu-ray Player heute zu je 50 Prozent aus Hard- und Software. Und Bose wird sich etwas dabei gedacht haben, als man auch einen speziell für diesen Zweck präparierten USB-Stick beigepackt hat. Bis hierhin präsentiert sich Bose mit dem Unify-Konzept im positivsten Sinne als »Abweichler«, doch in Sachen Firmware-Update ist das leider nicht ganz der Fall. Eine Abfrage der aktuellen Version ist nicht vorgesehen, der Kunde weiß also nicht, ob er bereits die aktuellste Version verwendet und ein Update gar nicht notwendig ist. So muss man es halt auf Verdacht durchführen. Die Anleitung, wie das zu geschehen hat, muss man sich allerdings schrittweise aus dem Bildschirmmenü, der gedruckten Anleitung und der Bose-Internet-Seite für Updates zusammensuchen. Diese  verstreuten Handlungsanweisungen greifen dann allerdings wieder nahtlos ineinander. Das Prozedere ist umständlich, aber noch handhabbar: Erst den Stick in den USB-Frontanschluss stecken und per Setup-Taste mit Unify-Menü vorbereiten. Dann den Stick in einen Windows- oder Apple-Rechner stecken und die angegebene Bose-Update-Internetseite öffnen, Update-Software herunterladen und starten. Die modelt die Daten auf dem Stick um. Den steckt man dann wieder in die Konsole, drückt erneut die Setup-Taste, und im Unify-Menü geschieht dann die Neuprogrammierung ohne weiteres Zutun des Anwenders. Nach einem automatischen Neustart der Konsole ist alles auf dem neuesten Stand. Wie gesagt, das ist vergleichsweise umständlich, gelingt aber bei genauer Befolgung der Anweisungen problemlos.

So, das Bose-Lifestyle-System war damit in sich erst einmal eingerichtet. Nun muss man zusehen, wie man Bild und Ton hinein- und wieder herausbekommt. Wer beispielsweise den Ton seines TVs mit integriertem Tuner über das V35 wiedergeben möchte, der muss dessen Tonausgang an die korrespondieren Buchsen der Konsole anschließen. Das Unify-Menü führt dabei wieder vorbildlich durch die einzelnen Schritte. Nur dumm, dass dies überhaupt notwendig ist, denn die neuesten Fernseher mit HDMI 1.4 können den Ton auch per HDMI-Leitung zurück an den Verstärker senden, Audio-Return-Channel heißt das. Diese Funktion lässt sich hier nicht nutzten, denn Bose verwendet noch HDMI 1.3-Anschlüsse. Immerhin darf der Ton per Digitalleitung (Cinch oder Toslink) oder Analog-Stereo-Cinch vom TV kommen.