Von Heraklit stammt das Zitat »Alles fließt«. Vielleicht ist die einzig wirkliche Konstante im Leben permanenter Wandel. Doch auch Messen häuten sich einer Schlange gleich in regelmäßigen Abständen. Wir erinnern uns, die von Bill Gates persönlich gehaltene CES-Microsoft-Pressekonferenz liegt gerade zehn Jahre zurück. Neben dem Softwarehersteller dominierten 2003 vor allem japanische und koreanische TV-Hersteller das Bild in der Central Hall des Las Vegas Convention Centers.

Unvergessen ist sein Zitat: »Bildschirm- und Lautsprecherherstellern gehört die Zukunft, alle anderen sollten sich ein neues Betätigungsfeld suchen.« In der Tat gibt es auf der CES 2013 Lautsprecher in Hülle und Fülle, aber die TV-Hersteller mit Namen Sony, Panasonic oder Toshiba fristen ihr Dasein am Rande. Dafür gibt es zwei Gründe. Zunächst schlägt die in den Jahren 2008 gestartete weltweite Wirtschaftsflaute erst jetzt in den Markt durch. Wer vor fünf Jahren seine Entwicklungsabteilungen beschnitten hat, konnte einfach mit den Dingen, die in der Schublade lagen, noch eine ganze Weile arbeiten. Dem Anschein nach bis zum vorigen Jahr.

Doch heuer wird der Innovationsmangel sichtbar. Natürlich ist es schön, wenn unsere Fernseher in Zukunft noch weniger Energie verbrauchen. Den ein oder anderen mag auch reizen, dass jetzt auch TVs in der Lage sind, Apps zu verarbeiten. Aber selbst in Summe reicht das nicht aus, die in vielen Haushalten installierten Full-HD-Panels auszutauschen. Hinzu kommen enorme Überkapazitäten, die sich nach dem marktwirtschaftlichen Prinzip natürlich auf den Preis auswirken. Also werden wir auch in diesem Jahr die Bildapparate wieder viel günstiger einkaufen können. Wertschätzung kann so allerdings nicht entstehen.

Die nächste bereits in die Öffentlichkeit getragene »bahnbrechende« Neuheit soll UHD (4K) werden. Von der Anmutung erinnert das sehr an die ersten 16:9-Geräte. Als diese erstmals gezeigt wurden, gab es auch kaum verwendbare Inhalte. Wegen sichtbarer Vorteile hat sich das allerdings schnell geändert. Wir sind skeptisch, ob sich die gigantische und durchaus sichtbare Datenerhöhung wirklich in Marktbreite durchsetzt. Aber vielleicht entdecken die Bildhersteller ja ihre Leidenschaft für den High-End-Bereich. Dann bedienten sie in Zukunft einen kleinen, stabilen Markt, der Innovationen wie ein Schwamm aufsaugt. Das würde auch deshalb funktionieren, weil der Anspruch der Kundschaft die Nur-Preisfrage deutlich übersteigt.

Paradies für die Ohren im Hotel Venetian

Die Sonderrolle von High-End-Audio wird in Las Vegas bereits durch die räumliche Trennung vom eigentlichen Messegelände deutlich. Kein Hersteller hätte im wahrsten Sinne des Wortes die Chance, in den Hallen des Convention Centers Gehör zu finden. Deshalb ist mit dem 5-Sterne-Hotel Venetian die Örtlichkeit durchaus richtig gewählt. Offiziell ab dem 29. Stockwerk aufwärts beginnt die Ausstellung. Die einzige Hürde, die vorher genommen werden muss, sind die begehrten Plätze im Fahrstuhl. Zu Stoßzeiten ist hier ein Höchstmaß an Geduld und Toleranz gefordert.

Wer das Ziel erreicht hat, dem steht ein breites Spektrum weltweiter High-End-Audio-Aktivitäten gegenüber. Zu den wohl größten Leistungen vieler Hersteller gehört inzwischen die perfekte Integration von Musik aus Datenspeichern. Sowohl die Sicherheit in der Bedienung als auch die klanglichen Resultate übertrafen das Vorjahr bei weitem. Auf den folgenden 11 (!) Seiten zeigt Ihnen i-fidelity.net die wichtigsten Aussteller.