Schmal, leicht und für die Wandmontage geeignet: Nubert hat mit der Soundbar nuPro AS-2500 einen TV-Lautsprecher auf den Markt gebracht, der ohne viel Gehäusevolumen trotzdem voluminös klingen soll. Wie gut dem schwäbischen Boxenbauer diese Schlankheitskur gelungen ist, verrät unser Test.

Im Heimkino spielen nicht nur die Bild- und die Klangqualität eine entscheidende Rolle, sondern auch die Optik. Nicht jeder mag eine Soundbar oder ein Sounddeck, um den Ton des Flachbildfernsehers aufzupeppen. Traditionalisten lieben klassische Lautsprecher. Problem: Die lassen sich nicht direkt am Flat-TV anschließen, sondern nur über den Umweg AV-Receiver. Spätestens jetzt schrillen bei vielen aber die Alarmglocken: So ein klobiger Bolide braucht nicht nur viel Platz, sondern reißt auch ein zusätzliches Loch in die Haushaltskasse. Manko Nummer zwei: Hifi-Boxen sind in der Regel nicht dazu konzeptioniert, um drahtlos mit Smartphone oder Tablet zu kommunizieren. Hier schlummert mittlerweile aber jede Menge Musik. Ein zusätzlicher Vorteil von aktuellen Soundbars, die sich über Bluetooth mit Mobilgeräten verbinden können.

Der Berliner Hersteller Teufel bietet mit dem Ultima 20 Complete 2.1-Set ein Paket an, das die beiden dazugehörigen Regallautsprecher fit für das Zusammenspiel mit Fernseher, Smartphone und Tablet macht, aber dennoch auf einen bulligen AV-Receiver verzichtet. Ermöglichen tut dies der 2.1-Stereo-Receiver CoreStation Compact. Der ist mit seinen schlanken Abmaßen von 17,4 mal 18,5 mal 3,7 Zentimetern in der Tat extrem kompakt und kein Vergleich zu den monströsen Geräten, die in fast keinem normalen TV-Sideboard unterzubekommen sind. Besonderer Clou: Der kleine Teufel-Receiver verschwindet auf Wunsch sogar hinter dem Fernseher, wenn dieser nicht an der Wand aufgehängt ist. Eine Halterung gehört zum Lieferumfang dazu, die VESA-kompatibel und damit auf der Rückseite jedes handelsüblichen Flachbildfernsehers montierbar ist.

So verabschiedet sich der CoreStation Compact komplett von der Bildfläche. Herzstück der kleinen, lüfterlosen Box sind die rückseitigen Lautsprecherklemmen, an die die beiden Regal-Lautsprecher Ultima 20 Mk2 angedockt werden. Zusätzlich verfügt der Receiver über einen Subwoofer-Ausgang, eine HDMI-Buchse mit Audio-Rückkanal (Audio Return Channel, ARC) zum Anschluss an den Fernseher sowie einen Cinch-Eingang, um beispielsweise einen MP3-Player ins System einzubinden. Tolles Extra: Der Teufel beherrscht das drahtlose Bluetooth-Verfahren, um Musik von Smartphones und Tablets zu streamen. Der apt-X-Codec gestattet die Wiedergabe in CD-Qualität.

Sieben Tasten an der Gerätefront (an, aus, Quellenwahl, Lautstärke) stellen eine Möglichkeit der komfortablen Einflussnahme dar. In der Regel greift man jedoch zur Fernbedienung, einer absolut extravaganten Lösung. Die ist in diesem Fall kein gewöhnlicher Steuerstab, sondern erinnert an eine Bonbondose bzw. einen Puck vom Eishockey. Deshalb trägt diese auch zu Recht die Bezeichnung Puck Control Funk. Der obere Teil des kreisrunden Spielgeräts ist drehbar (und hat etwas zu viel Luft) – je nach gewählter Richtung agieren die Lautsprecher lauter oder leiser. Ein Hingucker ist der weiße Ring, der teilweise rot aufleuchtet. Zur Quellenwahl dient ein kleiner Taster. Durch einen Druck auf den Deckel wird die Stummschaltung aktiviert. Dank der gummierten Unterseite fügt die Fernbedienung auch sensiblen Holzoberflächen keinen Schaden zu.

Das Bedienkonzept ist mal etwas völlig anderes, aber gut durchdacht – die Umstellung gelingt deshalb schnell und mühelos.


Zweiter im Bunde ist das Lautsprecher-Duo Ultima 20 Mk2. Teufel empfiehlt für die Boxen im 2-Wege-Bassreflex-Aufbau eine maximale Raumgröße von 25 Quadratmetern – viele deutsche Wohnzimmer dürften diese Grundfläche nicht überschreiten. An Bord befinden sich jeweils eine 25-mm-Kalotte und ein 165-mm-Tiefmitteltöner. Das Gehäusematerial der in schwarz und weiß erhältlichen Schallwandler besteht aus MDF (Mitteldichte Holzfaserplatte). Um Strömungsgeräusche zu eliminieren, haben sich die Ingenieure für Reflexrohre mit Trompetenansatz entschieden und höchsten Wert auf einen geradlinigen Frequenzgang gelegt. Die enorme Verwindungssteifigkeit der Ultima 20 Mk2 spürt man sofort, wenn man eine der Boxen in die Hand nimmt. Holzverstrebungen sagen etwaigen Vibrationen kompromisslos den Kampf an. Flexibel verhalten sich die sechs Kilogramm schweren Boxen bei der Art ihrer Platzierung: sowohl eine Aufstellung im Regal als auch eine Aufhängung an der Wand oder auf einem Standfuß sind möglich. Mit einer Höhe von 33,5 Zentimetern geben sich die Ultima 20 Mk2 angenehm dezent und buhlen nicht um Aufmerksamkeit. Die Verkabelung erfolgt über die rückseitigen, vergoldeten Schraubklemmen oder mit Hilfe von Bananensteckern.

15 Meter Lautsprecherkabel liefert Teufel gleich mit. Perfekt, denn so heißt es wirklich nur auspacken und sofort loslegen. Je nach persönlichem Geschmack können die Boxen mit oder ohne Schutzgitter betrieben werden. Die hübsche Stoffblende kann ganz einfach nach vorne hin abgezogen werden. Hierdurch profitieren bei der Soundwiedergabe die hohen Frequenzen, die dann etwas klarer zum Leben erweckt werden. Eine separate Stromzufuhr in Form einer Steckdose benötigt das Duo übrigens nicht, da es sich um keine Aktivlautsprecher wie beim PC handelt, die den Verstärker bereits integriert haben.

Für die tiefen Töne in unserem Ensemble ist der Subwoofer US 2106/1 SW verantwortlich, den Teufel nicht separat anbietet. Auch er begnügt sich mit einer überschaubaren Stellfläche von 28 mal 28 Zentimetern, sogar ein DIN-A4-Blatt misst auf seiner längsten Seite mehr. Mit 43 Hertz klettert der Block ganz schön tief in den Basskeller, seine Maximallautstärke von 106 Dezibel weckt die Lust auf einen krachenden Blockbuster. Im Inneren werkeln ein langhubiger 160-mm-Tieftöner und eine 100-Watt-Endstufe. Zwei Bassreflexrohre hat Teufel exakt auf das übersichtliche Gehäuse abgestimmt. Für manuelle Anpassungen hält der Subwoofer Eingangspegelregler, Pegelregler und Phasenregelung bereit. Auch der Tieftöner erweist sich im Wohnzimmer als echt unkomplizierter Kumpel. Er steht da, wo es der Heimkino-Fan will, und nicht umgekehrt.

Voraussetzung ist lediglich eine Steckdose

Natürlich kann der US 2106/1 SW per Kabel betrieben werden. Deutlich mehr Freiheiten gewährt jedoch sein Einsatz via Funk. Teufel lässt sich aus diesem Grund nicht lumpen, seinem All-inclusive-Paket auch noch den Subwoofer-Signal-Empfänger Subconnect RX beizulegen. Dieser bezieht seinen Saft ebenfalls aus einer Steckdose und nimmt per Cinch-Kabel mit dem Subwoofer Kontakt auf. Mit 11 mal 2,8 mal 9 Zentimetern und einem Fliegengewicht von 120 Gramm lässt sich der Subconnect RX fast unsichtbar hinter dem Tieftöner verstecken. Die Einrichtung ist eine Sache weniger Sekunden. Erst die Pairing-Taste am Empfänger drücken – die LED blinkt jetzt schnell blau – dann die entsprechende Taste am Receiver (»Sub Pairing«) betätigen, fertig! Jetzt ist der US 2106/1 SW ins System integriert. Zukünftig wird er automatisch auf Anhieb erkannt, die Pairing-Prozedur entfällt dann. Zwei Schlüssellochöffnungen an der Unterseite des Subconnect RX ermöglichen es übrigens, dass dieser an der Wand angebracht wird.

Obwohl Teufels Rundum-sorglos-Paket extrem üppig ausgestattet ist, müssen sich selbst Home-Cinema-Einsteiger keine Sorgen ob der Installation der einzelnen Komponenten machen. Receiver aufstellen und an den Fernseher per HDMI-Kabel anschließen, die Lautsprecher verkabeln, den Subwoofer hinzufügen, und schon kann’s losgehen. Der Receiver selbst birgt keine Gefahr, etwas zu verstellen – maximal wählt man die falsche Quelle aus und wird durch Schweigen bestraft, mehr passiert garantiert nicht. Das Verändern der Phase beim Subwoofer kann man zunächst getrost vernachlässigen. Hier sollte man ein wenig Erfahrung mitbringen, um die Schallwellen des Subwoofers mit denen der Lautsprecher anzugleichen.

Nun wird es endlich Zeit für das Musikhören. Im ersten Schritt greifen wir auf den schier unerschöpflichen Fundus des Internet-Streamingdienstes Spotify zurück und koppeln das Smartphone per Bluetooth mit dem Receiver. Musical? Warum nicht! »Ich gehör nur mir« aus »Elisabeth« darf die beiden Ultima 20 Mk2 erstmals beschäftigen. Und wie! Kristallklar und glockenhell legt die Sängerin los. Die Stimme ist seidig und perfekt verständlich. Die langsame Eröffnungspassage stellt die Teufel-Boxen vor eine ähnliche Herausforderung wie die Kicker des FC Bayern München bei einem Bezirksligisten. Das wird im Schongang erledigt! Allmählich steigert sich die Dynamik. Das Orchester setzt ein, untermalt die Komposition erst wie ein dünnes Bettlaken, dann wie ein kräftiger Webteppich. Die Bässe werden stärker, präsenter, spürbarer. Nach knapp zwei Minuten beginnt dann ein wilder musikalischer Ritt.

Und wie reagieren die Ultima 20 Mk2?

So souverän und spielfreudig, wie es ein Rekordmeister in Bestbesetzung zu pflegen tut. Sie galoppieren mit, tragen und halten die Höhen, stemmen auch tiefere Bässe und schaffen dann problemlos den Übergang zu ruhigeren Sequenzen. Die Räumlichkeit ist ausgezeichnet, die Klangbühne breit. Immer in Gedanken daran, dass beide Boxen, der Receiver, der Subwoofer und der Subwoofer-Signal-Empfänger gerade mal 700 Euro kosten. Vor diesem Hintergrund fällt die Bewertung exzellent aus. Logisch, dass die Klangzwerge mit ihrem bescheidenen Netto-innen-Volumen von zehn Litern nicht mit der Standfestigkeit und Kraft von ausgewachsenen Säulenlautsprechern im vierstelligen Bereich mithalten können. Aber diese sprechen auch eine ganz andere Klientel an. Das Teufel Ultima 20 Complete 2.1-Set richtet sich an anspruchsvolle Audiofreunde mit überschaubarem Budget, die aus ihrem Hobby keine Religion machen wollen.

Aufbauen, einschalten, und Musik und Fernsehen mit Freude genießen. Wer so tickt, hat mit dem Paket viel Spaß. Bässe melden sich deutlich wummernd, aber trotzdem Mietwohnungs-kompatibel und Nachbarschafts-freundlich, ohne sich plump und kühl in den Vordergrund zu drängen. Auch am Ende des Musical-Songs, wenn die Stimme nach oben schnellt und das klangstarke Finale einsetzt, ruhen die sechs Kilogramm leichten Boxen in sich selbst, ohne ein Anzeichen von Nervosität an den Tag zu legen. Rock und Pop hauchen die Teufel eine angenehm warme Soundcharakteristik ein, und auch vor Klassik gehen die Lautsprecher nicht in die Knie. Den Violinenreigen in »Best of Rondo Veneziano« meistern die Ultima 20 Mk2 mit Bravour – sauber akzentuiert und so stark differenziert, dass unterschiedliche Instrumente selbst mit einem halben Ohr erkannt würden. Im TV-Betrieb gibt es ebenfalls nur Positives zu berichten: Der Fernsehklang wird auf ein neues Niveau gehoben: satter, fülliger, räumlicher und besser zu verstehen – dieser Boxen-Stopp lohnt sich wirklich.

Teufel Ultima 20 Complete 2.1-Set

Preis: 700 Euro

Garantie:   2 Jahre

Hersteller:   Teufel, Berlin

Kategorie:
   2.1-Komplettanlage mit HiFi-Lautsprechern, Receiver und Subwoofer


Regal-Lautsprecher Ultima 20 Mk2


Akustisches Prinzip:   2-Wege

Gehäuseaufbau:
   Bassreflex

Hochtöner:   25 mm, Gewebe

Tiefmitteltöner: 
  165 mm, Kevlar/Fiberglas, chromfarbener Phase Plug

Front-Abdeckung abnehmbar: 
  Ja

Netto-innen-Volumen:   10 Liter

Anschlussklemmen:   Schraubklemmen, vergoldet

Abmessungen (B x H x T):    21,5 x 33,5 x 24 Zentimeter

Gewicht:   6 Kilogramm



2.1-Receiver CoreStation Compact


Verstärker-Technologie:
   Class-D

Verstärker-Konfiguration:   2.1

Ausgangsleistung maximal Satelliten-Kanal:   45 Watt (Herstellerangabe)

Anschlüsse:   1 x Cinch-Eingang Stereo, 1 x Subwoofer-Ausgang, 1 x High Level Lautsprecher-Ausgänge, 1 x HDMI-Eingang (1.4a), Bluetooth 4.0 apt-X

Wandmontage:   An der Rückseite eines TV-Gerätes (VESA-kompatibel) anbringbar. Halterung wird mitgeliefert.

Abmessungen (B x H x T):   18,5 x 3,7 x 17,4 Zentimeter

Gewicht:   0,75 Kilogramm

Stromverbrauch:

Stand-by:   0,4 Watt
Maximale:   Leistungsaufnahme 90 Watt



Subwoofer  US 2106/1 SW


Gehäuseaufbau:   Bassreflex

Ausgangsleistung maximal Subwoofer-Kanal:   100 Watt

Tieftöner:   160 mm, Zellulose beschichtet

Anschlüsse:
   1 x Cinch

Bassboost/EQ:   Ja

Eingangspegelregler:   Ja

Pegelregler:   Ja

Phasenregelung:   Ja

Abmessungen (B x H x T):   28 x 34,7 x 28 Zentimeter

Gewicht:   7,8 Kilogramm

Zubehör:   Absorber-Pads im Lieferumfang

 

Lautsprecher Teufel GmbH
Bikini Berlin
Budapester Straße 44
10787 Berlin

Internet:   www.teufel.de

Facebook:   https://www.facebook.com/lautsprecherteufel/?fref=ts

E-Mail: 
  info@teufel.de     

Telefon   0 30 / 30 09 30-0

Telefax   0 30 / 3 00 93 09 30

All-inclusive für wenig Geld – und das ohne stressige Last-Minute-Verpflichtung, denn Teufel räumt traditionell ein achtwöchiges Rückgaberecht ein: Das Komplettpaket Ultima 20 Complete 2.1-Set mit Regallautsprechern, Subwoofer und Receiver ist eine echte Empfehlung für alle, die klassische Boxen einem Sounddeck oder einer Soundbar vorziehen, aber trotzdem nicht auf Bluetooth-Streaming verzichten möchten. Der Berliner Hersteller hat sämtliche Komponenten so kompakt gebaut, dass sie auch in kleineren Wohnzimmern keine Ehekrise heraufbeschwören. Klanglich spielen die kleinen Schallwandler groß auf, die Bedienung des Receivers ist an Einfachheit ob des innovativen Signalgebers nicht zu überbieten, und der kabellose Subwoofer ermöglicht maximale Flexibilität. All-inclusive also à la Teufel für alle, die ohne Musik und guten Ton nicht leben können. Na dann: Guten Appetit am reich bestückten Soundbuffet getreu dem Motto »All you can hear«.   Jochen Wieloch

Teufel Ultima 20 Complete 2.1-Set
Preis: 700 Euro
Garantie: 2 Jahre
sehr gut
überragend
sehr gut
sehr gut

TEST

Lautsprecher:
Teufel Ultima 20 Complete
Autor:
Jochen Wieloch
Datum:
25.08.2016
Hersteller:
Teufel