Im kontrastreichen Display steht klar und deutlich »Brooklyn« zu lesen. Diesen Titel von Lake People kennzeichnet ein tiefer, pumpender Bass, darüber zucken wie Blitzlichter einzelne Tonsequenzen. Ich staune nicht schlecht, denn das gebotene Klangvolumen will einfach nicht zu dem dezenten Gehäuse passen. Denn im Stil aller Tivoli-Audio-Radios ist auch das »Music System Home«, das aktuell in der Generation zwei angekommen ist, ein ästhetisches Objekt. Entweder ist es in komplett elegantem Schwarz zu bekommen oder aber in Weiß oder Walnuss mit jeweils grauen Abdeckungen der Lautsprecher. Im Gegensatz zu dem nach wie vor verfügbaren »Ur-Tivoli« sind nun die Übertragung per Apple AirPlay2 und die Anbindung an Google Chromecast möglich. Damit sind weitreichende Möglichkeiten geschaffen, um Musik zu übertragen und abzuspielen.

Doch beginnen wir zunächst mit den an Bord befindlichen Quellen. Mit dem UKW-Tuner ist dank der auf dem Rücken montierten Stabantenne guter Empfang gewährleistet. Display-bestimmend ist dann die eingestellte Sendefrequenz, der Name der gehörten Station ist in kleiner Schriftgröße ganz unten eingeblendet, dazwischen läuft der Radio-Text. Deutlich besser gefällt mir die Empfangsqualität mit DAB+: Es ist kein Rauschen mehr zu hören, und bei aller Kompression des Signals gibt es nun doch ein bisschen mehr Dynamik. Statt der Frequenz steht nun auch der Name des Senders in prachtvoller Größe im Zentrum des runden Displays, das auch Quelle und Uhrzeit preisgibt. Der umlaufende Ring dient übrigens nicht nur der Optik. Durch Drehen können die Sender gewechselt und durch Tippen der Sendersuchlauf aktiviert werden. Nach kurzer Eingewöhnungszeit nutzt man die Möglichkeiten intuitiv.

Was von Anfang an klanglich beeindruckt, ist das Bassfundament des Music System Home. Des Rätsels Lösung: Es handelt sich um ein lupenreines Stereosystem. Pro Kanal arbeitet ein Neun-Zentimeter-Tiefmitteltöner, der von einer 20-Watt-Endstufe angetrieben wird. Mit acht Watt Leistung wird die 19-Millimeter-Hochtonkalotte angetrieben. Beide sitzen in einer stabilen MDF-Schallwand. Dieses Tivoli-Musiksystem ist also kein designorientiertes Spielzeug. Wie groß das Leistungsvermögen tatsächlich ist, verrät der Menüpunkt »Bass Cut«, mit dessen Hilfe der Pegel im Tiefton reduziert werden kann. Das ist zum einen nützlich, wenn man leiser hört, und zum anderen, wenn das Tivoli-System wandnah aufgestellt wird.