Die Swinging Sixties ab Mitte der 60er-Jahre: Sie standen für ein völlig neues Freiheitsdenken, für einen neuen Zeitgeist, für einen veränderten Musikgeschmack. Radio 3sixty heißt das seit kurzem erhältliche Digitalradio von Teufel, das in die damalige Zeit gut hineingepasst hätte. Denn mit der Unterstützung von Digital- und UKW-Radio, Internetradio, Bluetooth und Spotify Connect symbolisiert das 3sixty auch ein Gefühl von musikalischer Freiheit. Die Brücke zwischen Moderne und Vergangenheit schlägt das Berliner Unternehmen auf sehr charmante Weise. So bewirbt Teufel sein Digitalradio als Weltempfänger des 21. Jahrhunderts. Das klingt ungemein sympathisch, weckt positive Assoziationen zu einst und baut mögliche Berührungsängste älterer Semester ab, die mit digitalem Hightech wenig anfangen können.

Allein das Äußere des mit 16 x 28 x 17,5 Zentimeter kompakten Radios untermauert das Klischee vom Weltempfänger aus der guten alten Zeit. Da ist zum einen das hochwertige Gehäuse. Zwar nicht aus Holz, sondern aus ABS-Kunststoff. Aufgrund der dunkel-mattlackierten Oberfläche wirkt das Gerät allerdings sehr hochwertig. Es fühlt und fasst sich gut an, und das Beste: Fingerabdrücke sind die Ausnahme, im Gegensatz zu schwarzen Hochglanzoberflächen ist die Teufel-Musikmaschine extrem unempfindlich. Hingucker sind die abgerundeten Kanten und die roten Gummifüße, damit auch das Sideboard oder der Esszimmertisch keine Kratzer abbekommen. Dieses Accessoire erinnert an den Edelschuhhersteller Louboutin mit seinen berühmten roten Schuhsohlen – ein Argument, mit dem man auch die Dame des Hauses vom Kauf des Teufel überzeugen könnte. Mit einem Gewicht von 2,5 Kilogramm wird deutlich: Im Inneren müssen hochwertigere Komponenten stecken als im Küchenradio aus dem Baumarkt. Dementsprechend steigen unsere Erwartungen an den Klang.

Einen ebenfalls sehr hochwertigen Eindruck hinterlässt die schwarze Stoffbespannung, die den oberen Teil der Box überzieht. Darunter sitzt das dimmbare Display. Das kommt zwar nicht farbig daher wie bei vielen Mitbewerbern, die hellblaue Schrift lässt sich jedoch problemlos ablesen, sodass kein Wunsch nach einer größeren Farbpalette aufkeimt. Der Bildschirm informiert unter anderem über Uhrzeit, Sender und Titel. Die komplette Frontseite ist sehr übersichtlich gestaltet: Neben den beiden Tasten »Menu« und »Back« findet man hier zwei große Drehregler, um unter anderem durch die Menüs zu navigieren. Leider sind diese recht schwammig, spätestens bei der Eingabe des WLAN-Passwortes wünscht man sich etwas mehr Präzision, um von Buchstabe zu Buchstabe zu springen. Die untere Bedienfeldleiste zieren elf zusätzliche Tasten. Das hört sich viel an, aber keine Sorge: Allein fünf Tasten sind nur dafür da, um Favoriten abzuspeichern. Die anderen dienen zum Einschalten des Radios, zur Quellenwahl, zum Koppeln mit einem Bluetooth-Zuspieler und zum Stellen des Weckers. Nach wenigen Minuten hat man das Bedienkonzept verinnerlicht, dann gelingt das Handling vollkommen intuitiv. Eine Fernbedienung liefert Teufel nicht mit.

Auch wer vor den Swinging Sixties geboren wurde, fühlt sich beim Blick auf die Geräterückseite nicht überfordert. Anschlussseitig ist hier wirklich nur das Nötigste untergebracht, und das ist gut so. Dazu gehört eine 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse, um MP3-Player oder ältere Zuspieler anzudocken, die noch nicht den Kurzstreckenfunk Bluetooth beherrschen. Außerdem ist eine USB-Buchse angebracht, die eine Doppelfunktion besitzt. Einerseits ist sie dazu in der Lage, Smartphones und Tablets mit maximal 1,5 Ampere zu laden. Andererseits füttert sie das 30 Watt starke System mit Musik von USB-Speicherträgern. Die Songs dürfen in den Formaten WAV, FLAC, MP3, AAC oder WMA vorliegen. Die ebenfalls rückseitig montierte Stabantenne lässt sich auf bis zu 76 Zentimeter ausziehen.

Widmen wir uns dem Innenleben des Digitalradios. Der an der Unterseite integrierte Downfire-Subwoofer hat einen Durchmesser von 90 Millimetern und ist mit Zellulose beschichtet. Hinzu kommen zwei Breitbandlautsprecher. Teufel hat folglich ein Zweiwege-System in Bassreflex-Bauweise konzipiert, der maximale Schalldruck wird mit 95 Dezibel angegeben, das ist enorm.