Bei einer stilistisch bunten Mischung aus Musiktiteln jedweder Couleur kristallisierte sich folgender tonaler Charakter heraus: spielfreudig schwungvoll, aber nicht überbordend, stets eher einer ausgewogenen, strukturierten Idee folgend anstelle sich eines kurzzeitigen Effekts ausliefernd. Der Tiefton entspricht der straffen und klaren, weniger einer diffus wummernden, effektheischenden Sorte, was immer zu begrüßen ist. Gerade im Bassbereich erweist es sich als lohnend, mit der Aufstellung zu experimentieren. So niedrigschwellig das System technisch ist, so sehr profitiert es diesbezüglich vom Engagement des Besitzers in Sachen Raumpositionierung. Zwar bieten die rückseitig zu aktivierenden EQs hier Hilfestellung, aber deren Wirkung liegt auf der dezenten Seite.

Grundsätzlich schätzen die Active 200 die Unterstützung durch eine Zimmer-Rückseite oder -Ecke, aber bitte auch wieder nicht zu nah an eine Reflexionsfläche stellen, um eine »Auffettung« zu vermeiden! Und dann wäre da noch der Bassreflex-Kanal, der über einen beiliegenden Stopfen verschlossen werden kann, wenn die tiefen Töne an Definition zu verlieren drohen. Hier hilft nur: ausprobieren. Das gilt auch für die Entscheidung, welche Box die linke oder die rechte sein soll. Durch die asymmetrische Anordnung der BMR-Chassis wird die Abbildung je nach Hörentfernung und Raumposition unterschiedlich sein. In meinem Umfeld waren die weiter außen positionierten Töner die bessere Wahl.

Zurück zum Bass

Aufgrund von Treibergröße und Gehäusevolumen ist der Bassbereich naturgemäß limitiert, aber dank der Kontrolle durch den DSP zieht er sich fast immer sauber aus der Affäre. Dennoch: Bei Musik mit ausladender dynamischer Spannbreite wie zum Beispiel großkalibriger Orchesterklassik oder im Falle von Tiefton-dominiertem HipHop kommt der Lautsprecher an sein Limit, insbesondere wenn der Raum 25 Quadratmeter deutlich überschreitet. Hier dürfte ein zusätzlicher Subwoofer Abhilfe schaffen, der über den Cinch-Output des Hub eingeschliffen werden kann. Oder der Interessent orientiert sich in Richtung der Standlautsprecher-Version Q Active 400, die im Laufe dieses Jahres erscheint und über mehr Leistung, Volumen und Membranfläche verfügt. Von diesen natürlichen Grenzen des kleinen Zweihunderters unbenommen bleiben dessen Qualitäten im Bereich Mittel- und Hochton: die sehr seidige Präsenz gerade bei Stimmen, eine strahlende, aber nicht überzeichnete Höhenwiedergabe und – ich sage es nochmal, aber hier überragt das System wirklich – diese extrem räumliche Darstellung. Dadurch gewinnt die Musik jene schwebende, losgelöste Ausstrahlung, welche die Hörerfahrung so echt wirken lässt.