Genussmenschen haben höchste Ansprüche. Nicht nur in der Küche, auch im Heimkino. Legt der eine beim französischen Dessert-Klassiker Mousse au Chocolat penibel Wert darauf, dass die Köstlichkeit leicht und fluffig mundet und die Schokolade die ideale Konsistenz aufweist, so gönnt ein anderer seinen Ohren im Wohnzimmer nur den absolut vollendeten Klang: Kraftvoll und dynamisch, präzise, aber auch gleichermaßen unverzerrt und rein wie ein Kristall soll die Musik aufgetischt werden. Der Hersteller Naim serviert neuerdings Schokolade für das Gehör: Muso heißt das erste drahtlose Musiksystem der Briten, das rein vom Papier her ein Mehrgänge-Menü darstellt. Unter anderem sind AirPlay, Netzwerk-Streaming, Spotify Connect, Bluetooth, Webradio und App-Steuerung an Bord. Da läuft Musik-Ästheten das Wasser im Munde zusammen. Ob zu Recht, das hat i-fidelity.net für Sie ausprobiert.

Optisch ist der Muso eine Delikatesse, ein Festtagsschmaus. Dass hier erfahrene Köche aus der Haute Cuisine und nicht vom Schnellimbiss gewerkelt haben, offenbart schon der 13 Kilo schwere Aluminiumblock, der wie aus einem Guss wirkt. Die Rückseite zieren massive Lamellen, die präzise anmutend wie mit einem Laser geschnitten daherkommen. Dieser Kühlkörper will den Temperaturaustausch optimieren, und an einem erfolgreichen Gelingen dieser Mission hat man nicht den geringsten Zweifel. In die Frontseite mit dem edlen Stoffbezug wurde eine Art Welle eingearbeitet. Hier streicht man automatisch ganz vorsichtig mit der Hand darüber, um sich an der geschwungenen Meisterleistung zu erfreuen.

Ab Werk wird der Stoffbezug in Schwarz ausgeliefert, wer individuell mehr Schärfe bevorzugt, kann sich zwischen den Farben Orange, Rot und Blau entscheiden. Um ein Stück gelungene Konstrukteurskunst handelt es sich ebenfalls beim großen Drehregler auf dem Gehäusedeckel, der beleuchtet und dimmbar ist. Den hochwertigen Materialmix – das interne Lautsprechergehäuse wurde aus Holz gefertigt – vollendet der durchsichtige Glasfuß mit dem illuminierten Naim-Schriftzug, der ein einmaliger Blickfang ist. Dass dieser Quader nebenbei auch noch Musik abspielen soll, ist eine nette Zugabe. Müsste er aber gar nicht, denkt man sich beim Auspacken und Hinstellen auf das Sideboard im Wohnzimmer. Denn die Sympathien hat der Muso auf Anhieb erobert.