Die beiden Boxen dieses vollaktiven Systems basieren nicht auf einem bestehenden passiven Magnat-Modell. Der Multi Monitor 220-Lautsprecher wurde spezifisch neu entwickelt, folgt aber dem unter »Quantum«-Technologie firmierendem Ansatz des Hauses, »weiche« Materialien im Hochton-Bereich mit »hartem« Material beim Mitteltieftöner zu paaren. Als Tieftöner fungiert in dem kompakten, aber durchaus stattlichen Gehäuse aus resonanzarmen MDF-Platten ein 125 Millimeter durchmessendes FE-Dynamics-Chassis mit leichter und dennoch stabiler Keramik-Aluminium-Membran. Zur Unterstützung der Tiefton-Wiedergabe arbeitet der Treiber auf eine rückwärtige Bassreflexöffnung hin, deren »Airflex«-Formgebung samt abgerundeten Kanten störende Strömungsgeräusche minimieren will. Ergänzt wird der Tiefmitteltöner von einer ebenfalls in-house-entwickelten fmax-Kalotte mit kräftigem Ferrit-Magnet-Antrieb. Ihre abstrahloptimierte Schallführung verspricht ein möglichst breites Stereo-Panorama.
Dirigiert wird das Zusammenspiel von einer passiven, amplituden- und phasen-optimierten Frequenzweiche, die bei 3.200 Hertz den beiden Treibern ihre jeweiligen Arbeitsbereiche mit einer 24 dB-Flankensteilheit zuteilt. Insofern handelt es sich hier nicht um Aktiv-Boxen im klassischen Sinne, wo jedes Chassis über einen eigenen Verstärker verfügt, sondern genau genommen um passive Lautsprecher mit integriertem Stereo-Amp. Im Anbetracht des Preises von 499 Euro pro Set ist diese konzeptionelle Einschränkung aber absolut tolerabel.
Obgleich wir bei i-fidelity.net unermüdlich darauf hinweisen, dass Kompakt-Lautsprecher frei im Raum auf Standfüße gehören, da sie nur dort ihr klangliches Optimum erreichen, habe ich für den Hör- und Funktions-Test dieses Magnat-Duos von der bewährten Regel Abstand genommen. Denn dermaßen praktische Boxen wie die Multi Monitor 220 werden im Alltag mit hoher Wahrscheinlichkeit ihren Platz auf einem Regal oder Sideboard finden. Nur wenige Interessenten dürften bereit sein, die durch die mannigfachen Eingänge verursachte Strippen-Gemengelage mitsamt der langen Kabel-Wege zu tolerieren, die zwangsläufig aus einer freien Position resultieren. Auch deswegen dürfte Magnat den Lautsprecher für eine wandnahe Aufstellung abgestimmt haben. Also werden die beiden Multi Monitor 220 auf einem Sideboard positioniert, wobei sie zur Vermeidung klang-beeinträchtigender früher Reflexionen vorne unbedingt mit dem Rand des Möbels abschließen sollten. Der Abstand des rückwärtigen Bassreflex-Rohres zur Wand beträgt 20 Zentimeter, liegt also definitiv im tolerablen Bereich.