Der Erfolg kabelloser Lautsprecher ist für einen Traditionshersteller von passiven Schallwandlern Fluch und Segen zugleich. Boxen kann man ja bauen, aber die gesamte Wireless-Elektronik lässt sich nicht mal eben noch vor der Mittagspause aus dem Hut zaubern, ist diese doch komplex und voller Fallstricke. Da verwundert es kaum, dass die Pulheimer ein bisschen länger gebraucht haben, um dem Markt zu geben, was er fordert: die Kabellos-Option.

Zumindest die Namensfindung war eine einfache Übung. Schließlich hatte die Marketing-Abteilung noch einen Begriff in der Schublade, der in den 80er-Jahren für inzwischen legendäre Boxen mit rundumstrahlenden Mittel- und Hochtönern Verwendung fand, jetzt aber wieder passt wie die Faust aufs Auge: »Magnasphere«. Unter diesem Titel bietet Magnat mit dem Standlautsprecher 55 und der kompakten 33 zwei aktive kabellose Modelle an, die auf der gleichen technischen Grundlage basieren. Hier hat der Hersteller eine strategisch – wie sich zeigen sollte – sehr weise Entscheidung getroffen und sich für die Verwendung einer eigenen Funk-Strecke entschieden. Damit ist man nicht mehr abhängig von den Unwägbarkeiten eines im Zweifel übervollen und überforderten WLAN und kann viel einfacher eine sichere Funktionalität garantieren. Denn es ist doch extrem ärgerlich, wenn die »neue kabellose Audio-Welt« nicht, wie in der Werbung versprochen, problemlos funktioniert. Zu leicht ist dann – statt dem Netzwerk – vermeintlich der Lautsprecher schuld. Und das wollte Magnat weder sich, dem Handel noch seinen Kunden antun. Wie funktioniert also das Ganze?

Das Magnasphere 55-System für 2.500 Euro setzt sich aus zwei »Bausteinen« zusammen: einem Paar vollaktiver Standlautsprecher und der begleitenden Connector/Transmitter-Einheit TX 11. Dieses schwarze Kästchen stellt die Verbindung zu allen kabelbehafteten Zuspielgeräten her und übermittelt diese Informationen per Funkstrecke an die empfangsbereiten Lautsprecher. Drei Frequenzbänder stehen bereit: 2,4 GHz / 5,2 GHz / 5,8 GHz. Im unwahrscheinlichen Fall einer Störung kann man über einen Schiebeschalter auf der Rückseite der TX 11 leicht das Band wechseln. Zusätzliche Sub-Bänder springen im Notfall ein – initiiert durch eine smarte integrierte Überwachung der Signalqualität auf Sender- und Empfänger-Ebene. Magnat geht hier wirklich auf Nummer sicher!