Bei der Live-Aufnahme »Mistake« von den Berliner Jazztagen aus der »Zombie«-CD-Wiederveröffentlichung von Fela Kuti & Africa 70 wird schon während des einsetzenden Applaus deutlich, dass dieser sich aus einzelnen Elementen zusammensetzt und nicht einfach bloß ein amorpher Schwall Geklatsche und Gejohle ist. Auch dass der nigerianische Ausnahmekünstler anfangs auf dem E-Piano ganz schön rumeiert, bis er den Beat gefunden hat, wurde mir noch nie so deutlich vor Augen geführt. Und als dann der mächtige Groove mit vollem Band-Einsatz losfegt, führt das zu begeistertem Luftschlagzeugspielen meinerseits. Diese Kombination KEF & Habst macht große Freude.

Mit 899 Euro in der 1.0-Meter-Länge ist das Habst zweifelsohne ein Upgrade für den besonders ambitionierten Hörer, der auch die letzte kleine Hallfahne auf dem Gesang erhören möchte. Aber der über die KEF LS 50 Wireless genossene klangliche Mehrwert mit dem Ultra III 5N ist absolut frappierend. Es geht in Sachen Perfektionierung jedoch auch eine Nummer kleiner – schon ein QED USB Reference AB verspricht akustischen Zugewinn, und zumindest die mitgelieferten Standard-Netzkabel könnten durch zwei IsoTek EVO 3 Initium oder Premier ausgetauscht werden. Diese beiden Maßnahmen sind mit deutlich überschaubarerem finanziellen Einsatz realisierbar. Das ganze Upgrade-Thema läuft aber immer unter der Kategorie »Alles kann, nichts muss«. Schon direkt aus dem Karton spielt die aktive KEF LS 50 wundervoll auf.

Die KEF LS 50 Wireless ist endgültig die kleine, schicke, nahezu unsichtbare HiFi-Anlage, die das Leistungsvermögen einer größeren, teueren, deutlich umfassenden klassischen High-End-Lösung erreicht. Was seit Jahrzehnten versprochen wurde, aber geschulten Ohren selten standhielt, ist hier Wirklichkeit geworden.