Optische Auffälligkeit ist nicht der Kerncharakter der Dynavox Impuls Micro. Hier wird keine Lifestyle-Klientel angesprochen, es regiert weder die ungewöhnliche Form noch irgendeine Art von glänzendem Bling-Bling, sondern die Idee einer bewusst angestrebten Zurückhaltung. Diese Boxen wollen lediglich ihrer Funktion genügen – und ansonsten dezent im Hintergrund verweilen. Die in schwarzer oder weißer Ausführung angebotenen Impuls Micro präsentieren sich ausnehmend neutral mit seidenmatter Oberfläche und gerundeten Softline-Ecken. Visuell ist das gediegenes Handwerk, nicht mehr, nicht weniger.
Doch im Inneren der solide verarbeiteten Mini-Lautsprecher wartet eine technische Ausstattung, die angesichts des avisierten Paarpreises von 249 Euro aufhorchen lässt. So werden die beiden Chassis der Zweiwege-Boxen von einem vierkanaligen Class-D-Verstärker gespeist, der seine Aufgabe im Bi-Amping-Modus erfüllt. Das bedeutet: Immerhin 2 x 15-Watt RMS (Angabe des Herstellers) stehen den 75-Millimeter-Tieftönern aus Polypropylen zur Verfügung, während für die Gewebe-Hochton-Kalotten 2 x 8-Watt RMS vorgesehen sind. Die Stromversorgung erfolgt über ein externes Schaltnetzteil. Der zentrale digitale Signalprozessor Sigma ADAU1701 agiert anstelle einer herkömmlichen analogen Frequenzweiche und sorgt dafür, dass die Treiber den passenden Arbeitsbereich zugewiesen bekommen und durch entsprechende Entzerrung optimal justiert ihren Dienst versehen können.
Die vollständige Elektronik hat ihren Platz im Master-Lautsprecher, welcher über ein ziemlich dickes, aber ausreichend flexibles Zwei-Meter-Kabel mit Spezialstecker die Verbindung zur Slave-Box herstellt. Folgerichtig befindet sich am Master-Speaker auch das Anschlussfeld, welches analoge und digitale Eingänge offeriert: Stereo-Cinch, Stereo-Miniklinke sowie TosLink/Optical. Ein Drehregler ist für den Pegel zuständig, den Quellenwahlschalter hingegen suchen wir vergeblich. Hier agieren die Dynavox Impuls Micro ganz pragmatisch: Alles ist immer an. In diesem Fall muss also der Benutzer selbst darauf achten, nicht die Tonsignale zweier Quellen parallel zu entsenden, sonst droht ein kakophonisches Erlebnis. Aber in der Regel gebraucht man solche kleinen Aktiv-Lautsprecher für eine einzige dezidierte Funktion und Verbindung, sodass dieser vermeintliche Mangel kaum zum Tragen kommen dürfte. Mit seinen analogen und digitalen Zugängen hat Dynavox die Impuls Micro umfassend genug ausgestattet, um für viele naheliegende Anwendungsoptionen gut gewappnet zu sein.